[493] Echarmeauxtunnel. Der zweigleisige, 4152∙33 m lange Tunnel liegt auf der Linie Paray le Monial-Lozanne, zwischen den Stationen Poule (Süd) 521∙17 m ü. M. und Belleroche (Nord), 513∙69 m ü. M., und durchschneidet harten syenitartigen Porphyr; an wenigen Stellen ist das Gestein zersetzt und druckhaft. Die größte Überlagerung des Tunnels durch das Gebirge beträgt 186 m. Die Wasserzuflüsse wurden auf der Nordseite mit 88 l/St., auf der Südseite mit 73 l/St. ermittelt.
1621 m vom Südausgange wurde ein 95 m tiefer Lüftungsschacht angeordnet.
Der Tunnel liegt in der Geraden, steigt von Nord mit 4∙5‰ bis an den Lüftungsschacht und fällt von da bis an den Südausgang mit 2∙5‰.
Der Bau wurde mit einem Firststollen begonnen, der mit Preßluftbohrmaschinen der Bauart Ferroux (185 kg Gewicht, 4 Atm. Luftpressung) aufgefahren worden ist. Im übrigen wurde die belgische Bauweise, also die Mauerung mit dem Gewölbe beginnend, eingehalten.
Die durchschnittlichen täglichen Fortschritte der maschinellen Bohrung im Firststollen werden mit 3∙2 und 3∙8 m angegeben. Das Gewölbe erhielt Stärken von 0∙4 und 0∙6 m; in der kurzen Druckstrecke kam 0∙8 m starkes Firstgewölbe und ein Sohlgewölbe zur Anwendung.
Besonders hervorzuheben ist die Abdeckung des Gewölbemauerwerkes mit Blechtafeln, wobei ziemliche Wasserdichtheit erreicht wurde.
Der Bau wurde in den Jahren 18921896 ausgeführt. Die Kosten des Tunnels betrugen ohne Schacht 1859 Fr./m, mit Schacht 1876 Fr./m.
Literatur: Souterrain des Echarmeaux. Annales des ponts et chaussées. 1900.
Dolezalek.