[5] Alantsee. Die Gebrüder Leonhard und Lucas A. sind mit als erste Buchführer von Augsburg nach Wien gekommen. Aus dem Jahre 1505 ist der erste Druck mit ihrem Namen bekannt, doch muß ihre Verlagsthätigkeit schon vor 1498 begonnen haben. Sie ließen viel auswärts drucken, so z. B. bei M. Schürer in Straßburg, F. Peypus in Nürnberg, A. Petri in Basel, L. Schurer in Schlettstadt, J. Schott in Straßburg. Diese weitverzweigten Geschäftsverbindungen hatten sie auch mit Aldus Manutius bekannt gemacht, mit dem sie dann späterhin vielfachen Verkehr pflegten. 1511 ließen sie sich in Wien nieder, nach dieser Zeit ist der größte Teil ihrer Verlagswerke dort gedruckt. Auch den ersten, dem Namen nach bekannten Wiener Drucker, Johann Winterburger, haben sie beschäftigt. Der Charakter ihres Verlages war ein streng wissenschaftlicher; merkwürdig erscheint, daß sie bald beide zusammen, bald der eine oder andere allein als Verleger zeichneten. Bis zum Jahre 1522 haben sie 105 Werke herausgebracht. Leonhard A. starb am 7. Januar 1518; sein Bruder Leonhard setzte das Geschäft fort, starb aber[5] schon 3 Jahre später, im Dezember 1521. Lucas einziger Sohn, Urban A., übernahm nun die Handlung und hatte sie bis 1551 in Besitz. Er muß die alte Verlagsthätigkeit nicht mehr entfaltet haben, denn man kennt nur vier seiner Verlagswerke. Als Nachfolger kommt Urbans Stiefbruder, Chr. Wech, vor, womit das Bekannte über die Firma abgeschlossen ist.
Quellen: A. Kirchhoff, Beiträge I. Lpz. 1851; Denis, Wiens Buchdruckergeschichte 1782.