Amthor, Eduard

[8] Amthor, Eduard. Am 17. Juli 1820 in Themar in Th. als Pfarrerssohn geboren, studierte A. in Leipzig Philologie und Orientalia. Buchhändler T. O. Weigel beschäftigte ihn eine zeitlang als Bibliothekar, bis er Reisen nach Frankreich und England als Vorbereitung zum Konsulatsdienst, dem er sich zu widmen gedachte, unternahm. Als Sprachlehrer begründete A. 1849 in Hildburghausen eine Handelsschule, die er 1854 nach Gera verlegte und die noch jetzt daselbst besteht. In Gemeinschaft mit Chr. W. Ißleib gründete er 1866 unter der Firma Amthor & Ißleib ein Verlagsgeschäft, das sich vorwiegend mit der Herausgabe von Atlanten und Lehrbüchern für den Schulgebrauch beschäftigte. 1867 wurde Luxusfabrikant Th. Rietzschel als Teilhaber aufgenommen, trat aber zusammen mit Ißleib bereits im Oktober des gleichen Jahres wieder aus, um die neue Firma Ißleib & Rietzschel (spätere Firma Theodor Hofmann, jetzt im Besitze von B. G. Teubner in Leipzig und von diesem dorthin verlegt) zu gründen. Amthors weite Reisen hatten ihm den Gedanken des Reisebücherverlags näher gebracht und so bildete er denn dieses Fach als Spezialität aus. Namentlich ist A. 3bändiger Alpenführer ein sehr geschätztes Reisehandbuch, das in vielen Auflagen verbreitet ist. 1883 übergab Dr. Eduard Amthor (gest. 1881) die Firma seinem Sohne Max, geb. 6. Januar 1851,[8] der dieselbe in Gemeinschaft mit Louis Rudolph (geb. 1848, gest. 1884) betrieb. 1885 ging der Verlag an Gebrüder Reichel in Augsburg über, die ihn 1889 an Gustav H. Burkhardt in Krimmitschau verkauften. Seit Oktober 1895 ist K. Forschner in Leipzig Inhaber der Firma Amthorsche Verlagsbuchhandlung, welche jetzt außer der Reiseführerlitteratur auch noch andere Verlagsgebiete pflegt.

Quellen: Amthor, Selbstbiographie, Gera 1879 (vergl. auch Artikel Hofmann).

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 1. Berlin/Eberswalde 1902, S. 8-9.
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