[32] Basse, Gottfried. G. Basse ist 1778 in Halberstadt als Sohn eines Magistratsboten geboren. Da der Vater sehr früh starb, nahm den Jungen ein Nachbar, der Buchdrucker Delius, zu sich und erlernte ihn die Druckkunst. Basse konditionierte in Goslar, wo er sich verheiratete und ging dann zu Vieweg nach Braunschweig. Von Vieweg unterstützt, legte er 1806 eine eigene Druckerei zu Quedlinburg an und wandte sich sofort dem Verlage zu. Mit praktischem Sinn begabt, hat er sein Geschäft schnell hoch gebracht. Die nach der Leipziger Völkerschlacht eintretende politische Konstellation benutzte er zur Herausgabe der großen Absatz findenden, in zwanglosen Heften erscheinenden Zeitschrift »Neue Fackeln«. Seine Verlagsartikel waren zwar alle nicht mit besonderer Eleganz ausgestattet, auch hat er viel Minderwertiges verlegt; so gehört hierher namentlich der Verlag der Romane von gewöhnlichem Schlage, mit denen er sämtliche Leihbibliotheken überschwemmte. Einigen Erfolg haben aber nur die Goethe untergeschobenen (von Pustkuchen verfaßten) »Falschen Wanderjahre Wilhelm Meisters« gehabt. Er hat das Wochenbl. für Quedlinburg[32] und Umgebung begründet und sich selbst schriftstellerisch bethätigt unter dem Pseudonym Emilie Gleim, meistens in lehrreichen Aufsätzen, auch in Gedichten. Er starb am 28. 10. 1825 und hinterließ seinem Sohne ein immerhin blühendes Geschäft.