[63] Birck, Christoph. In einer Zeit, in welcher Leipzigs Preßgewerbe sehr darniederlag, im Jahre 1532, erwarb Christoph Birck auch Birckicht genannt, gebürtig aus Frankfurt, gegen Zahlung von 2 Gulden als Buchbinder das Bürgerrecht in Leipzig. Den buchhändlerischen Teil seines Geschäftes begründete er auf den Trümmern des Jacob Thannerschen Bücherlagers um 1535. 1551 wurde Birk zum Vormund der Kinder des Buchführers Henning Sosadt bestellt und übernahm das Bücherlager desselben, das Sosadt nach 1537 von Melchior Lotter, der nach Magdeburg verzogen war, übernommen hatte. Diesem Kaufe Bircks schlossen sich an der Uebergang zum Verlagshandel sowie Verbindungen mit den Buchdruckern Jacob Bärwald in Leipzig und Urban Gaubisch in Eisleben. Von ersterem ging an Birck nach 1561 das in vielen Auflagen gedruckte und weiterverbreitete Regentenbuch des Mansfeldischen Kanzlers Georg Lauterbeck über. Verfehlte Spekulationen, wozu gewiß auch nicht wenig sein gewaltthätiger Charakter beitrug, brachten ihn in Geldverlegenheit, aus der ihn auch nicht der Bücher-Ramschkauf aus der zusammengebrochenen Wittenberger Handlung Christoph Schramm, noch weniger eine völlig verfehlte Neuauflage des Regentenbuches, rettete.
Die Handlung dürfte trotzdem bis 1586 von Simon Keyser weitergeführt worden sein und sind dieser sowie Ambrosius Kostvils Witwe als letzte Ausläufer des Birckschen Geschäftes zu betrachten.
Quellen: A. Kirchhoff, Chr. Birck (im Archiv für Geschichte des deutschen Buchhandels, Band XV).