Brockhaus, F. A.

[104] Brockhaus, F. A. Friedrich Arnold Brockhaus war am 4. Mai 1772 zu Dortmund als zweiter Sohn des Materialwarenhändlers Heinrich Brockhaus geboren. Sein Vater stammte aus einer alten Pastorenfamilie, die seit 1699 in der Grafschaft Mark ihre pfarramtliche Thätigkeit ausübte. Nach dem Besuche des Gymnasiums trat Brockhaus auf seines Vaters Wunsch mit 16 Jahren in ein Kaufmannsgeschäft in Düsseldorf in die Lehre, um nach kurzem Aufenthalte im Vaterhaus sich dann nach Leipzig zu wenden, wo er[104] 1793/4 Sprachstudien trieb. Bereits 1795 finden wir den nunmehr 23jährigen jungen Mann wieder in Dortmund, und zwar als Mitinhaber einer Engroshandlung in englischen Manufakturwaren, deren Hauptabsatzgebiet Holland war. Diese letztere Thatsache veranlaßte Brockhaus, 1801 sein Geschäft nach Arnheim und 1 Jahr später nach Amsterdam zu verlegen, das aber infolge der Kontinentalsperre des anmaßungsvollen Korsen zurückging. Er gründete daneben unter der Teilnahme des ihm befreundeten Buchdruckers Rohloff 1805 eine Verlags- und Sortiments-Buchhandlung unter der Firma Rohloff & Co., welche 1807 in »Kunst- und Industriecomptoir«, 1814 aber in »F. A. Brockhaus« umgewandelt wurde. Mit Scharfblick hatte er das Volksbedürfnis nach Zeitschriften erkannt, dem er durch Begründung der Zeitschriften: »De Ster« und »Avond-Journaal«, »Le Conservateur«, Cramers »Individualitäten«, nachkam; leider wurden die ersten beiden wegen ihres freien Tones unterdrückt, die anderen beiden hatten ebenfalls keinen Bestand. Bereits 1814 begannen seine Kämpfe mit der Censur. Gelegentlich der Ankündigung einer neuen Auflage der Schrift »Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung«, wegen deren Verlag bekanntlich der Nürnberger Buchhändler Palm 1806 von Napoleon erschossen worden war. Brockhaus hatte geglaubt, daß durch die glorreichen Ereignisse des Jahres die Presse wenigstens von ihrem ärgsten Drucke befreit worden sei und hielt die an sich unbedeutende Broschüre als ein interessantes Aktenstück zur Zeitgeschichte der Erneuerung für wert. In Altenburg war ihm auch das Imprimatur erteilt worden; indessen mußte er auf Befehl der unter dem russischen Generalgouvernement stehenden Generaldirektion von Sachsen den Satz wieder ablegen lassen, weil mehrere, Osterreich und Preußen beleidigende Stellen die Wiederveröffentlichung des Buches nicht wünschenswert erscheinen ließen.

1816 wurde der fünfte Band der zweiten Auflage des Konversations-Lexikons mit Beschlag belegt, weil er allerlei frevelhafte und wahrheitswidrige Angaben über den König von Sachsen enthalten sollte. Das ganze Verbrechen bestand indes darin, daß Venturini, der Verfasser des Artikels über die Leipziger Schlacht, gesagt hatte, Napoleon habe vor dieser den frommen, bethörten König von Sachsen nebst dessen Gemahlin und Tochter mit sich genommen. Brockhaus änderte zwar sofort die anstößige Stelle, geriet aber dennoch in große Unannehmlichkeiten, da er dem Leipziger Polizeipräsidenten, der die Rolle eines Spions für nicht zu schlecht[105] hielt, ein noch nicht umgedrucktes Exemplar verkauft hatte. Schließlich schlug jedoch die sächsische Regierung aus Zweckmäßigkeitsgründen die Sache nieder, nicht ohne »dem Brockhaus die begangenen Ungebührnisse unter der ernstlichen Verwarnung nachdrücklich zu verweisen, daß er, wofern er sich künftig Aehnliches zu Schulden kommen ließe, nicht nur sofort bei seinem Eintritt in die hiesigen Lande zum Arrest gebracht und mit diesfallsiger Untersuchung und Bestrafung streng gegen ihn verfahren, sondern er auch mit seinem »commercio« von Leipzig verwiesen werden würde.«

Nicht viel besser erging es Brockhaus mit vielen anderen Verlagsartikeln, in Preußen sowohl als Oesterreich hatte er heftige und langwierige Kämpfe zu bestehen. Die Massenbachschen Memoiren (1810) und die »Handzeichnungen aus dem Kreise des höheren politischen und gesellschaftlichen Lebens«, worin ein Abschnitt das frühere Leben des Fürsten Hardenberg behandelte, sowie die unmittelbar nach Erlaß der Karlsbader Beschlüsse verlegten Werke mißliebiger Schriftsteller, wie Görres, Arndt, Grävell, de Pradt, Everett und Bignon, machte ihn bei den politischen Machthabern äußerst mißliebig. 1820 wollte es Brockhaus' Unglück, daß in einer der ersten Nummern des von ihm erworbenen Litterarischen Wochenblatts ein kurzer Auszug aus Bignons »Correspondance inédite de Napoléon Bonaparte« gestanden hatte, worin es u. A. hieß, der König von Preußen sei in Tilsit schwach gewesen und habe geäußert, daß er eigentlich den Wunsch hege, sich mit Napoleon zu verbünden, aber auf Rußland Rücksicht nehmen müsse; die Königin habe dasselbe unter Thränen und auf Schauspielerart wiederholt. Die Redaktion hatte sogar am Schluß hinzugefügt, daß dieser Bericht, über dessen Echtheit sie nicht aburteilen wolle, ganz geeignet sei, in Deutschland großes Aufsehen zu erregen. Darauf ward die unter Altenburger Censur gedruckte Nummer am 20. Juni 1820 in Berlin konfisziert und die Zeitschrift selbst für ganz Preußen verboten, »bis«, wie Hardenberg dem Verleger am 4. August 1820 eröffnete, »die Erfahrung gelehrt haben wird, ob dergleichen Verbreitung unehrerbietiger und unbegründeter Anekdoten künftig unterbleiben werde«.

Nach Verkauf seines Sortiments siedelte Brockhaus 1811 nach Altenburg über. Nachdem er hier, unterstützt durch das Wohlwollen des Hofrats Pierer, festen Fuß gefaßt, begann er 1813 kurz vor der Leipziger Schlacht mit der Herausgabe seiner »Deutschen Blätter«, offizieller, von der österreichischen Regierung autorisierter Kriegsberichte, die einen großen Absatz erzielten und, stückweise erscheinend,[106] jedesmal mit größter Spannung erwartet wurden und seinem Verlage einen weiteren Aufschwung gaben, ebenso viele neue Verbindungen brachten. Gelegentlich eines Besuches der Leipziger Messe hatte Brockhaus von dem Besitzer des Leipz. Tageblattes, Friedrich Richter, am 25. 10. 1808 das von Dr. R. G. Löbel und E. W. Francke 1796 begonnene, von F. A. Leupold als Verleger gezeichnete »Konversations-Lexikon« für 1800 Thaler erworben, das in der Folge durch seine umfassende Neugestaltung einen riesigen Absatz fand und der Eckstein der Firma wurde. Gegenwärtig ist die 14. neue revidierte Jubiläumsausgabe im Erscheinen begriffen. Mit dem Jahre 1817 nahm Brockhaus dauernden Aufenthalt in Leipzig, 1818 begründete er eine eigene Druckerei, die aber der bestehenden Innungsverhältnisse halber als »Zweite Teubnersche Druckerei« firmieren mußte, und von 1817 an erfolgte Uebersiedelung des gesamten Geschäftes. Von hier ab beginnt eine weitere Epoche seiner Geschäftsthätigkeit wie seines Lebens überhaupt. Es erfolgte die Ausführung zahlreicher, zum Teil schon früher geplanter oder eingeleiteter Veröffentlichungen: seit 1810 das Taschenbuch »Urania«, seit 1816 die »Zeitgenossen«, seit 1817 Okens »Isis«, seit 1819 »Hermes, oder kritisches Jahrbuch der Literatur«, seit 1820 das »Literarische Conversationsblatt«, das später in den »Blättern für Literarische Unterhaltung« aufging, sowie Schriften von Ebert, Ersch, Hasse, Hormayr, W. Müller, Fr. von Raumer, Schopenhauer, Sprengel, Baggesen, Oehlenschläger, Steffens, Voß u. v. a. – Brockhaus war ein eifriger Verfechter der Berufsinteressen und hat kräftig mitgewirkt an der Gesetzgebung betr. den Schutz des litterar. Eigentums, denn in der Zeit nach Beendigung der Freiheitskriege war in der Auffassung und Behandlung des Büchernachdrucks ein Zustand völliger Recht- und Schutzlosigkeit für Verfasser und Verleger zugleich eingerissen, der ja erst 1870 endgiltig und gründlich geregelt worden ist.

1818 begann Brockhaus energisch gegen den Nachdruck zu Felde zu ziehen. In seinem vom 1. Juli 1818 datierten Fehdebrief gegen den berüchtigten Nachdrucker Macklot und Konsorten untersuchte er zunächst das litterarische Eigentumsrecht und wenn er einerseits von Preußen und Sachsen eine Erwiderung auf den Nachdruck der Süddeutschen verlangte, so erklärte er andererseits die Ansprüche der deutschen Verleger auf ein ewig dauerndes Verlagsrecht für unbillig. Zehn Jahre hält er schon für genügend. U. A. ist er gegen eine gesetzliche Regulierung der Bücherpreise, weil diese vom Honorar und der Stärke der Auflage abhingen. Ganz[107] abgesehen davon, daß sie für den Verleger entehrend seien. Brockhaus sandte seine Schrift an alle Bundestagsgesandten und den eingesetzten Ausschuß für Nachdrucksangelegenheiten. »Es hat mir geschienen«, schreibt er am 10. Juli 1818 in den Begleitzeilen an Herrn von Berg, »daß Sie den Nachtheil, den der Nachdruck auf die Literatur eines Volkes haben muß, nicht genug herausgehoben haben, sowie die Ungerechtigkeit, welche darin liegt, daß der Nachdruck in dem einen Staate verpönt, in dem andern geschützt ist. Die Württemberger und Oesterreicher sind gegen uns im offenen Kriege. Und wir liegen geknebelt da! können uns nicht wehren und können uns nicht rühren. Entweder der gesetzlose Zustand dieser Nachdruckerstaaten, die als wahre Barbaresken und Wegelagerer zu betrachten, höre auf, oder es sei uns ein Gleiches gegen sie vergönnt!«

Wie ideal und praktisch zugleich Brockhaus den Beruf des Buchhändlers und den des Verlegers im besonderen auffaßt, möge aus einigen Briefstellen hervorgehen. »Wir müssen,« schreibt er an Lorenz Oken, den Verfasser der großen Naturgeschichte (1835-42), »beim Verlagshandel durchaus die Chance haben, etwas Erkleckliches in einzelnen Fällen gewinnen zu können, da wir als Regel annehmen müssen, daß wir von 20 Unternehmungen bei 10 verlieren, bei 5 auf unsere Kosten kommen, bei 4 ordentlich und bei 1 tüchtig gewinnen. So hält Eines das Andere in der Balance.« – »Der Verlagsbuchhandel ist eine Lotterie,« heißt es in einer Zuschrift an den Publizisten J. F. Benzenberg, »wo es immer neun Nieten gegen einen Treffer gibt, der Treffer muß dann aber die Nieten compensieren.« – »Eine traurige Erscheinung ist die Gemeinheit,« schreibt er 13. September 1822, »welche in unserer Tagesliteratur herrscht, und die Verachtung, welche dadurch auf die deutschen Schriftsteller herabfällt. Anstatt sich in dem Kampfe gegen Pfaffenthum und Junkerthum – denn in diesen beiden »thümern« steckt tausendfältig der Feind verborgen – zu unterstützen, gefallen sie sich in erbärmlichen kleinlichen Zänkereien und in knechtischem Beginnen« – und in Briefen an seinen Autor und Freund, den berühmten Fr. Raumer, heißt es: »Ich bin glücklich genug sagen zu können, daß die deutsche Literatur eher meiner als ich ihrer bedarf. Ich pflege vieles Große und Tüchtige, das aber kann ich nicht und werde es gewiß auch nicht weiter, wenn man mir anderwärts und gegen das Gesetz, gegen die Billigkeit und Vernunft in den Weg tritt und mir mein Leben und mein Geschäft verkümmert. Kann ich nicht unterm Gesetze frei handeln, so schränke ich meinen Verkehr auf Conversations-Lexika[108] und Kochbücher ein und ich werde dann noch anders prosperiren als es jetzt geschieht.« So starb Brockhaus allzufrüh, am 20. August 1823.

Die Firma ging auf seine Söhne Friedrich, geb. 23. September 1800 in Dortmund, und Heinrich, geb. 4. Februar 1804 in Amsterdam, über; Friedrich B. hatte sich vom Anfang dem Druckgewerbe gewidmet und seine praktische Ausbildung bei Vieweg in Braunschweig, Crapelet in Paris und in London erhalten. Unter seinem Namen wurde auch nach seiner Rückkehr seit dem Jahre 1820 die 1818 unter der Firma »Zweite Teubnersche Buchdruckerei« gegründete Druckerei betrieben. 1834 wurde die »Expedition des Pfennigmagazins« in Leipzig von Bossange Père für 60000 Thaler angekauft, 1836 die namentlich durch ihre schönen Frakturschriften berühmte Walbaumsche Schriftgießerei in Weimar, seit 1843 nach Leipzig verlegt, 1842 eine Buchbinderei und 1844 eine artistische Anstalt nebst Stahlstecherei und Stahldruckerei eingerichtet. Friedrich Brockhaus zog sich Ende 1849 nach Dresden zurück, wo er auch am 24. August 1865 gestorben ist.

Heinrich Brockhaus widmete seine ganze Kraft dem Buchhandel. Er war einer der hervorragendsten Buchhändler seiner Zeit und hat sich um die Entwickelung des deutschen Buchhandels große Verdienste erworben. Der Verlag gewann unter ihm eine großartige Ausdehnung. Zu dem Konversations-Lexikon gesellten sich noch eine Anzahl Nebenwerke: das »Konversations-Lexikon der neuesten Zeit und Literatur« (4 Bde.), das »Konversations-Lexikon der Gegenwart« (4 Bde.), »Die Gegenwart« (12 Bde.) und der »Bilder-Atlas zum Konversations-Lexikon; ferner periodische Unternehmungen wie: die »Blätter für literarische Unterhaltung« 1818-1898, Raumers »Historisches Taschenbuch« seit 1830 (62 Bde.), die Ersch und Grubersche »Encyclopädie« seit 1818 (167 Bde.), ein Riesenwerk, das Heinsiussche »Bücher-Lexikon« seit 1812 (19 Bde.), die »Deutsche Allgemeine Zeitung« 1837-1879, Hitzig und Härings »Neuer Pitaval« (60 Bde.), u. a. 1837 wurde gemeinschaftlich mit E. Avenarius die Buchhandlung für ausländisches Sortiment gegründet, die 1850 in den Alleinbesitz der Firma überging, 1856 ein Antiquariat, 1857 eine xylographische Anstalt, 1864 eine Filiale in Wien und 1871 eine solche in Berlin, der 1890 die in Paris, 1891 endlich die in London folgte. 1872 verzeichnete der 1148 Seiten starke Verlagskatalog 2552 Verlagswerke in 5551 Bänden. Heinrich Brockhaus, den die Universität Jena zum Ehrendoktor, die Stadt Leipzig zu ihrem Ehrenbürger ernannt hatte, starb am[109] 15. November 1874. Nicht unerwähnt bleiben mag hier die soziale Fürsorge für seine Mitarbeiter. In seinem Testamente vermachte er 15 namentlich aufgeführten Gehilfen und Markthelfern seines Geschäfts, jedem ohne Unterschied 600 Mark. Dem Börsenverein hinterließ er eine Stiftung von 4000 Thaler für irgend welche dem Buchhandel dienende Zwecke.

Seine Söhne Dr. Heinrich Eduard Brockhaus (geb. 7. August 1829), Teilhaber seit 1854, und Heinrich Rudolf Brockhaus (geb. 16. Juli 1838), seit 1863 Teilhaber, gest. 28 Jan. 1898, wurden nunmehr Inhaber des Weltgeschäftes. 1881 gesellte sich zu ihnen Albert B., geb. 2. September 1855, ältester Sohn von Dr. Heinrich Eduard B., und 1889 Rudolf B., geb. 4. Juni 1864, ältester Sohn von Heinrich Rudolf B., die beiden letzteren führen seit 1895, dem Austritt von Dr. Eduard und Rudolf B., die weitverzweigte Firma weiter. Dr. Eduard B. war 1871-78 Mitglied des Reichstags, lange Jahre Vorsitzender des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, des Deutschen Buchdruckervereins, der Deutschen Buchdruckerberufsgenossenschaft, sowie des Börsenvereins der deutschen Buchhändler. Er verfaßte eine dreibändige Biographie von Friedrich Arnold B. 1890 begründete die Firma mit dem erblichen Ehrenbürger J. A. Efron in Petersburg die Firma Brockhaus & Efron zum Zweck der Herausgabe eines russ. illustrierten Konversations-Lexikons, von dem bis 1901 32 Bde. erschienen sind. 1898 wurde die Firma Brockhaus & Efron in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Sie betreibt im eigenen Hause eine Buchdruckerei und veröffentlicht wissenschaftliche und populäre Werke.

Aus der neueren Verlagsthätigkeit der Firma Brockhaus mögen kurz erwähnt sein: Arthur Schopenhauers sämtliche Werke in sechs Bänden; die Schriften von Ferd. Gregorovius, Heinrich Schliemann; die Reisewerke von Henry M. Stanley, Nansen, Hedin, Landor, Slatin Pascha, G. Nachtigal, G. Schweinfurth, H. von Wissmann, A. E. von Nordenskiöld, B. von Werner u. a.; Wanders berühmtes deutsches Sprichwörterlexikon; Jugendschriften über die deutschen Kolonien von C. Falkenhorst u. O. Elster u. a. m.

Jetzt sind unter der Firma Brockhaus in Leipzig nachstehende Geschäftszweige vereinigt: Verlagsbuchhandlung; deutsches und ausländisches Kommissionsgeschäft mit 177 Kommittenden; ausländisches Sortimentsgeschäft (mit seit 1856 monatlich erscheinender »Allgem. Bibliographie« und seit 1880 jährlich erscheinendem »Katalog ausgewählter Werke der ausländischen Litteratur«); Buchdruckerei (28[110] Schnellpressen u. s. w.; jährlich 60 Mill. Drucke); Schriftgießerei (10 Gießmaschinen, 3 Komplettmaschinen u. s. w.); Stereotypengießerei; Galvanoplastische Anstalt; Schriftschneiderei und Gravieranstalt; Stahl- und Kupferdruckerei (14 Pressen u. s. w.; jährlich etwa 1/2 Million Kunstdrucke); Geograph.-artistische Anstalt, Lithographie und Steindruckerei (20 Schnellpressen, 7 Umdruckpressen u. s. w.; jährlich etwa 20 Mill. Drucke); Xylographische Anstalt; Buchbinderei (77 Maschinen u. s. w.). Die Gesamtstärke des Geschäftspersonals der Firma, für das eine von den Prinzipalen gestiftete Hauskasse besteht, beträgt etwa 750, die Zahl der jährlich ein- und ausgehenden Briefe, Post- und Eisenbahnsendungen ungefähr 400000.

Quellen: Heinr. E. Brockhaus, F. A. B. Leipzig 1872-81; die Firma F. A. B. Lpz. 1872 Fol. mit Abbild.; Illustr. Zeitung Nr. 1271; vergl. auch Brockh. Lexikon; Allgem. Dtsche Biographie; Kat. d. Börsenvereins etc. und sämtliche bekannte Nachschlagebücher.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 1. Berlin/Eberswalde 1902, S. 104-111.
Lizenz:
Faksimiles:
104 | 105 | 106 | 107 | 108 | 109 | 110 | 111

Buchempfehlung

Raabe, Wilhelm

Der Hungerpastor

Der Hungerpastor

In der Nachfolge Jean Pauls schreibt Wilhelm Raabe 1862 seinen bildungskritisch moralisierenden Roman »Der Hungerpastor«. »Vom Hunger will ich in diesem schönen Buche handeln, von dem, was er bedeutet, was er will und was er vermag.«

340 Seiten, 14.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantische Geschichten. Elf Erzählungen

Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Michael Holzinger hat für diese preiswerte Leseausgabe elf der schönsten romantischen Erzählungen ausgewählt.

442 Seiten, 16.80 Euro

Ansehen bei Amazon