Daubmann, Johannes

[165] Daubmann, Johannes. Der Buchdrucker Johannes Daubmann stammte aus Torgau und wurde 1545 in Nürnberg als Bürger aufgenommen. Er druckte im Anfang zusammen mit Wolf Fugger, seit 1551 allein. Der Verlag und die Verbreitung seiner und fremder Druckschriften, die des Nürnberger Rats Mißfallen erregten, war für ihn in einigen Fällen von bösen Folgen begleitet; so wurden ihm wegen Verbreitung einer Schrift von Erasmus Sarcerius »zur Anzeige der Herren Mißfallens darum acht Tage Thurmstrafe mit dem Leib zu verbringen auferlegt«.

Wahrscheinlich durch Verwendung des Ratsherrn H. Schürstab berief ihn Herzog Albrecht von Preußen 1554 nach Königsberg i. P., wo ihm, da er seine eigene Druckerei mitgebracht hatte, eine jährliche Besoldung von 100 Mark und freie Wohnung gewährt wurden.

1558 wurde Daubmann von der Universität als akademischer Buchdrucker bestellt; er übernahm eidlich die Verpflichtung, gegen ein jährliches Deputat von 30 Scheffel Korn Intimationen der Rektoren, Bücher und Disputationen der Professoren unentgeltlich zu drucken, nur mußte ihm für die letzteren das Papier geliefert werden.

Die Günstlingswirtschaft am Hofe des preußischen Herzogs, die glaubte, Bücher unter Umgehung des akademischen Senats, der sonst alles zu begutachten hatte, drucken lassen zu können, brachte Daubmann in eine Reihe von Schwierigkeiten und zog ihm empfindliche Geldstrafen zu, die erst aufhörten, als er bei dem Senat Abbitte leistete.[165]

Gegen 1564 scheint sein Geschäft niedergegangen zu sein, denn er muß von der herzoglichen Rentkammer ein Darlehn von 400 Gulden nehmen, der Herzog fertigte ein neues Privilegium aus, »daß niemand denn Daubmann eine Druckerei in unserm Fürstenthum weder heimlich, noch öffentlich zu halten Macht haben« solle.

Daubmann hatte trotzdem noch manche Kämpfe mit Winkeldruckern zu bestehen, obwohl diese gegen seine gut eingerichtete Offizin kaum ankommen konnten.

Er starb Ende 1573, die Druckerei wurde für seine Erben von Georg Francke verwaltet, unter der Firma Johann Daubmanns Erben fortgeführt, später stand ihr Bonifacius Daubmann vor.

Dieser letztere trat für 1031 fl. seinen Anteil an Georg Osterberger ab, der sie nun ganz übernahm.

Quellen: Archiv für Geschichte des deutschen Buchhandels XVIII. Band (Lohmeyer).

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 1. Berlin/Eberswalde 1902, S. 165-166.
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