[226] Erlinger, G. Georg Erlinger, auch Erlanger genannt, daher man annimmt, daß er aus Erlangen stammte und nach der Sitte des Mittelalters seinen Familiennamen gegen diesen vertauschte, war wissenschaftlich gebildet und kommt zuerst in Augsburg 1516 als Buchdrucker vor. Dort druckte er im gleichen Jahre das von ihm selbst geschriebene Werkchen »Innhalt des planetischen werks: Das auffsteigend zaichen allzeit vnd stund.«
1519 begab sich Erlinger nach Bamberg und arbeitete wahrscheinlich als Formschneider in der Buchdruckerei des Johann Pfeil, der von 1497-1519 druckte. Der Mathematiker Johann Schoner ließ von Erlinger 1521 in seinem Hause das Aequatorium Astronomicum, mit vielen astronomischen Figuren im Holzschnitt, drucken.
1522 errichtete Erlinger eine eigene Offizin und druckte ein Jahr später alle Regierungssachen. Sein Biograph Heller zählt von ihm von 1523 bis 1542 im Ganzen 29 Druckwerke und Einzelblätter auf, meistens auf die Reformation bezügliche Schriften, darunter auch ein Register zu Luthers Neuem Testament (1523).
Die Witwe führte das Geschäft noch ein Jahr nach Erlingers Tod (1542) fort und verkaufte 1543 die ganze Offizin für 125 fl. an den fürstlichen Hof.
Quellen: Heller, Leben G. E., Bamberg 1837.