Eurich, Friedrich Emanuel

[232] Eurich, Fr. E. Friedrich Emanuel Eurich, geb. 15. 1. 1772 in Stuttgart, besuchte das dortige Gymnasium und die Carls-Akademie und widmete sich Sprachstudien, namentlich der lateinischen, griechischen und hebräischen Sprache.

1795 kam er nach Wien und übernahm im gleichen Jahre die Verwaltung der Binzschen Buchhandlung in Linz, einer Filiale des gleichnamigen Wiener Geschäftes (Binzsche Buchhandlung, dann Graeffer & Schmidl, M. Schmidl, zuletzt J. Klang-Wien), erwarb sie einige Jahre später für die Kaufsumme von 6000 fl. als Eigentum und führte sie unter seinem Namen weiter. Die schweren Kriegsstürme der Jahre 1805 und 1809 brachten fast den Verlust seines ganzen Vermögens, über 10000 fl., mit sich. Die von Napoleon gegen Palm geschleuderte Achtserklärung[232] traf auch Eurich und nur durch zweimalige Flucht konnte er sich dem gleichen Märtyrerschicksal entziehen. Palms Weste, welche dieser am Sterbetage trug, blieb Eurich ein wertvolles, teures Andenken. – Ein Eurich von Kaiser Franz gewährtes Darlehn von mehreren 1000 Gulden half seinem Geschäfte wieder auf.

1804 hatte Eurich mit der Herausgabe des »Bürgerblattes« begonnen, dem 1819 die »Linzer Zeitung« folgte. 1837 richtete er neben seiner schon länger bestehenden Druckerei eine Schriftgießerei ein. – Er starb am 8. 6. 1852. Vorher hatte er das umfangreiche Geschäft bereits seinem Sohne zum größten Teile übergeben, der nunmehr Fr. Eurich & Sohn firmierte.

1843 wurde eine Filiale in Budweis errichtet, in die Ludolph Hansen als Teilhaber eintrat; sie ging 1856 ganz in den Besitz des letzteren über, der sie mit der seit 1820 bestehenden Handlung L. E. Hansen (vormals Zdarsa & Comp.) vereinigte.

1872 ging die Firma F. Eurich & Sohn an Ferdinand Eurich über, der sie seinem alleinigen Namen fortführte.

Quellen: Zum Andenken an F. E. E. (Einzelblatt aus der Börsenvereins-Sammlung in Leipzig.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 2. Berlin/Eberswalde 1903, S. 232-233.
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