[271] Friese, R. August Robert Friese, Sohn des Buchhändlers Carl August Friese, war 1805 zu Dresden geboren, besuchte das Institut des Magisters Döring, erlernte das Materialwarengeschäft in Pirna und ging dann zum Buchhandel über. Während er denselben bei Kollmann in Leipzig erlernte, führten ihn seine Wanderjahre nach Kassel, Leipzig und Marburg. 1828 übernahm er des Vaters Geschäft (gegr. 1803) und eröffnete gleichzeitig eine Musikalienhandlung in Dresden unter seinem Namen A. R. Friese. 1834 siedelte er nach Leipzig über, woselbst er auch noch Mitbesitzer der Firma ⇒ Rob. Blum & Co. wurde. Friese starb am 7. 11. 1848; die Handlung ging nach kurzer Besitznahme der Witwe 1862 an Joh. Math. Carl Cavael über.
1872 erwarben die Inhaber der Firma Robert Friese in Leipzig Anton Sends Buchhandlung in Chemnitz (gegr. 1866), ein Jahr später wurde sie indessen an den Geschäftsführer Bruno Troitzsch verkauft, der sie seither unter seinem Namen fortgeführt hat.
1877 ging ein Teil von Robert Frieses Verlag an M. Heinsius in Bremen (gegr. 1871, jetzt in Leipzig) über, während 1881 eine Anzahl Verlagsartikel von G. Knapp in Leipzig angekauft wurden.
Nach dem 1884 erfolgten Tode M. C. Cavaels, welch letzterem seit 1878 Felix Cavael zur Seite stand, legte die Witwe 1887 die Leitung des Kommissionsgeschäftes in die Hände von Arthur Cavael. Ein Jahr darnach erwarb letzterer in Gemeinschaft mit H. Keßler die Firma; letzterer besaß seit 1871 ein eigenes Geschäft in Leipzig, das auch seither unter diesem Namen weitergeführt wurde.
Quellen: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 1848; Neuer Nekrolog der Deutschen, 26. Jahrg. 1848, Weimar 1850.