Heyse, Johann Georg

[449] Heyse, J. G. Johann Georg Heyse, Bücherkommissionär aus Frankfurt a. M. begründete im August 1800 in Bremen eine Buchhandlung und beschäftigte sich von Anfang an mit Verlag. Er verlegte im Laufe der Zeit eine große Reihe Bremensia (Schriften des Senators Deneken, F. Donandt, Miesegans Chronik von Bremen, 3 Bde. 1828/33; J. H. Duntze, Geschichte von Bremen, 4 Bde. 1945/48; Staats-Calender der freyen Hansestadt Bremen 1820/37 u.s.w.); ferner die große biblisch-asiatische Literaturgeschichte von A. Th. Hartmann, 4 Bde. 1817/20; Rotermund's Fortsetzungen und Ergänzungen zu Jöchers Gelehrtenlexikon, 6 Bde. 1813/20; daneben eine Masse theolog. Traktate, medizinische und naturwissenschaftliche Schriften, und die bekannten »Brenner-Lesebücher« für deutschen, englischen, französischen, spanischen und lateinischen Unterricht. Mit der Buchhandlung verband Heyse eine Buchdruckerei, der sich der Verlag der »Bremer-Zeitung« anschloß.

Nach dem am 10. 3. 1833 erfolgten Tode des Begründers ging das Geschäft an seinen Sohn Ludwig Wilhelm Heyse (gest. 27. 4. 1848) über. Nach seinem Tode übergab die Witwe die Geschäftsführung Adolph Krellenberg und Heinrich Strack. Durch Wiederverheiratung der Witwe Heyse kam das Geschäft 1855 an Hermann Schaffert (geb. 1826) aus Ludwigsburg. Strack trat aus und übernahm die Buchdruckerei. Das Sortiment wurde 1857 an C. Ed. Müller abgetreten (1874 kam es an Frz. Riemschneider, zwei Jahre später an Gustav Rauchfuß und wurde 1881 von H. W. Silomon übernommen, unter welchem Namen es noch heute betrieben wird).

1859 verkaufte Schaffert auch die Leihbibliothek und das Antiquariatsgeschäft an C. H. Wilhelm Setzer, endlich ging das seit 1852 in Bremerhaven bestandene Filialgeschäft 1855 an L. von Vangerow über, das seit 1901 von Georg Schipper unter der Firma Vangerow'sche Buchhandlung betrieben wurde.

Quellen: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 1882.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 3. Berlin/Eberswalde 1905, S. 449.
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