Hohenwang, Ludwig

[487] Hohenwang, L. Ludwig Hohenwang ist lange Zeit als der erste Buchdrucker der Stadt Ulm (vergl. Haßler, Ulms Buchdruckergeschichte, Ulm 1840) angesehen worden, bis Butsch (siehe unten) nachgewiesen hat, daß Ludwig Hohenwang kein Ulmer, sondern ein Augsburger Buchdrucker gewesen ist.

Hohenwang tritt zu Anfang der siebenziger Jahre des 15. Jahrhunderts als Uebersetzer und Herausgeber des Vegetius (vergl. Ebert 23455) in Diensten eines unbekannten Druckers in Schwaben auf.

In den Jahren 1475 bis 1477 kommt er in Augsburg als Drucker vor; ins Steuerbuch dieser Stadt ist er als »Ludwig von Elchingen« (Eßlingen) wohnhaft »in der Sachsengaß vom Neidbad« eingetragen. Nur drei Drucke giebt es, die mit Sicherheit Hohenwang zugewiesen werden können und die sämtlich und Augsburg hergestellt wurden: Die Summa Hostiensis von Henricus de Segusio, 5 Bände in Folio; die Guldin Bibel des Antonius Rampigollis, 218 Blätter in Kleinfolio; Luciani Samosatensis Asinus, 14 Blätter in Kleinfolio. 1478 verschwindet Hohenwang aus Augsburg und taucht erst wieder 1506, schriftstellerisch für den Buchdrucker Jacob von Pforzheim in Basel thätig, auf; seine Thätigkeit in Ulm ist nicht nachweisbar.

Quellen: A. F. Butsch, L. Hohenwang, München 1885; vergl. auch Allgemeine Deutsche Biographie XII. Band.

Quelle:
Rudolf Schmidt: Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker. Band 3. Berlin/Eberswalde 1905, S. 487.
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