[540] Kittler, L. A. Ludwig Adolph Kittler wurde am 15. 1. 1815 als dritter Sohn des Kaufmanns J. G. Kittler zu Leipzig geboren. Der Vater starb schon 1819, so konnte ihm seine Mutter nur Bürgerschulbildung verschaffen. 1830 trat dann Kittler in die buchhändlerische[540] Lehre bei seinem Vormund C. Cnobloch. 1834 zum Gehilfen geworden blieb er auch nach dem Ausscheiden Cnoblochs im Geschäft thätig, sowohl in der nunmehrigen Firma Hermann & Langbein als später B. Hermann. 1846 machte sich Kittler selbständig durch Uebernahme des Kommissionsgeschäftes von Leopold Michelsen; daneben debitierte Kittler den Verlag der Firma J. G. Tiedemann in Rostock (gegr. 1840). Fleiß, Ordnungsliebe, Rechtschaffenheit und Zuverlässigkeit, an die er durch seine Erziehung und während der Lehrzeit gewöhnt worden war, brachten ihm gute Erfolge, die Kommittenden mehrten sich. Heute hat die Firma einen Kommittendenstamm von 215 Firmen.
1875 nahm Kittler Carl August Schulze (geb. 28. 2. 1828 zu Leipzig), den Inhaber der Verlagsbuchhandlung ⇒ Ernst Fleischer als Teilhaber auf. Dieser brachte das Kommissionsgeschäft der Firma Ernst Fleischer mit; er wurde nach dem am 14. 1. 1889 erfolgten Tode Kittlers Alleinbesitzer und nahm 4 Jahre später Karl Theodor Ernst Stahl als Teilhaber in die Firma L. A. Kittler auf. Seit dem Tode Schulzes (Juni 1893) ist Stahl Alleininhaber des ausgedehnten Kommissionsgeschäftes.
Kittlers Bruder Robert Kittler ist der Begründer der bekannten Kittlerschen Buchhandlung in Hamburg, die er Anfang Mai 1840 als Sortimentsbuchhandlung eröffnete, neben einem gleichzeitig betriebenen Verlagsgeschäft. Dieses unter der Firma R. Kittlers Verlag, befindet sich seit 1893 in Leipzig, im Besitze von Oscar Virch. Das Hamburger Sortiment wurde 1878 von Christian Brandis erworben.
Quellen: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 1889; ges. Notizen.