[835] Röwer, J. F. Johann Friedrich Röwer wurde am 15. November 1773 zu Berlin geboren und erhielt seine erste Bildung auf der Realschule daselbst. Für den Buchdruckerstand bestimmt, fand er ein Unterkommen in der Kgl. Hofbuchdruckerei. Der Beruf sagte ihm jedoch nicht zu und so trat er dann 1/2 Jahr später als Lehrling in die Himburgsche Buchhandlung zu Berlin ein. Nach Beendigung seiner Lehre wandte er seine Schritte 1794 nach Göttingen, wo er eine Stelle in der Dieterichschen Buchhandlung angenommen hatte. 5 Jahre blieb er hier, da starb im Sommer 1799 der Buchdrucker und Verlagsbuchhändler Rosenbusch. Die Verhältnisse seines Verlages befanden sich nicht in bester Ordnung, besonders wegen der Herstellung des großen Werkes »Gesch. d. Künste u. Wissenschaften«, das einen großen Zuschuß erforderte. Zur Regulierung der Verpflichtungen des Geschäftes wurde ein tatkräftiger Mann gebraucht und der wurde bald in Röwer gefunden. Bereits zur Ostermesse 1800 konnte Röwer das Arrangement als gesichert betrachten. Er gab nun dem Geschäft einen neuen großen Aufschwung. 1800 schloß er mit der Witwe Rosenbuschs die Ehe und übernahm ganz den Verlag, die Druckerei dagegen nur erga taxatum, bis er 1822 dem nunmehr volljährigen Sohn Rosenbuschs die Druckoffizin abtrat. Röwer starb am 3. Dezember 1837, sein Verlagsgeschäft war schon vorher mit demjenigen der Firma ⇒ Vandenhoek u. Ruprecht in Göttingen vereinigt worden.
Aus Röwers Verlag sind eine Reihe wichtiger und großangelegter Werke hervorgegangen. Genannt seien hier: Bouterweks Geschichte der Poesie 9 Bde.; Buhles Geschichte der neueren Philosophie 6 Bde.; die Schriften von J. G. Eichhorn (Geschichte der Cultur, Weltgeschichte usw.); ferner Schriften von J. F. Gmelin, A. H. L. Heeren, Herbert (Allgem. Pädagogik); C. G. Mitscherlich, F. B. Osiander, W. Planck, Platen, L. Wachler, C. F. Ammon u. v. a.
Quellen: Verlagskatalog 1813, 1830.