[903] Simion, L. Leonhard Simion wurde am 2. November 1842 als der Sohn des Verlagsbuchhändlers M. Simion in Berlin (Firma um 1850 gegründet und 1854 an Voigt & Günther in Leipzig verkauft) geboren. Nach vorzüglich bestandenem Abiturientenexamen trat er als Lehrling in eine Aachener Firma ein, von wo er nach Berlin und später als Gehilfe nach Riga kam. Von hier kehrte Simion nach Berlin zurück, um zunächst in Gemeinschaft mit Franz Duncker als »Sonntagsblatt« herauszugeben und dann am 1. Juni 1870 eine Verlagshandlung unter seinem eigenen Namen zu gründen. In den Jahren 1874-1882 war Simion außerdem Mitinhaber von ⇒ A. Asher & Co. in Berlin; von da an galt seine ganze Tätigkeit dem eigenen Verlage, dem er später noch eine Druckerei angliederte. Von seinen Verlagswerken standen seinem Herzen wohl am nächsten der »Arbeiterfreund«, den er fast 30 Jahre lang verlegt hat, und die Veröffentlichungen des »Vereins zur Beförderung des Gewerbefleißes«, dessen Vorsitzender, der Minister Rudolf Delbrück, ihm besonders freundlich gesinnt war. Überhaupt nahmen die volkswirtschaftlichen Schriften, denen Simion sein lebhaftestes persönliches Interesse entgegenbrachte, in dem Verlage den breitesten Raum ein; daneben wurde besonders noch die Schulbücherliteratur mit Erfolg gepflegt.
Simion hat 22 Jahre lang eine ehrenamtliche Tätigkeit für den Berliner Buchhandel ausgeübt, und in diese Jahre fiel die überaus arbeitsreiche Zeit des Baues des Buchhändlerhauses. Mehr wie zehn Jahre ist Simion auch als Handelsrichter tätig gewesen. Er starb am 19. November 1902, die Firma ging an Siegfried Landau über.
Quellen: Korporationsbericht d. Berl. Buchhändler 1903.