[5] Acheron. (Gr. M.)
1) Sohn der Sonne und der Erde, versah die Titanten, welche gegen den Olymp kämpften mit Wasser, und ward daher in einen Fluss, dessen Wasser schlammig ist, verwandelt und in die Unterwelt verwiesen. Nach Andern war er der Ceres Sohn, auf Creta geboren, konnte das Tageslicht nicht ertragen und ging desshalb selbst in die Unterwelt. Die Seelen der Abgeschiedenen wurden durch Charon (s. d.) über diesen Fluss geführt. Sprichwörtlich heisst, über den Acheron gehen, - sterben, ohne Rettung verloren sein, weil die Seelen, welche ihn überschritten, keine Hoffnung der Wiederkehr hatten.
2) A., ein Fluss in Thesprotien, einer Landschaft in Epirus, der durch den Sumpf ⇒ Acherusia fliesst, den Cocytus aufnimmt und sich in der süssen Bucht in das jonische Meer mündet. Sein Wasser ist bitter und die sumpfige Umgegend voll giftiger Dünste.
3) A., Fluss im Lande der Bruttier in Unteritalien; hier wurde Alexander, König der Epiroten, das Opfer eines missverstandenen Orakels welches ihm gesagt hatte, er möchte sich vor dem A. hüten. Alexander verstand jenen A. in Epirus und ging nach Italien, um den Tarentern gegen die Lucanier und Bruttier zu Hilfe zu kommen, ward aber von einem Lucanier am Acheron getödtet.
4) A., Fluss in Elis im Peloponnes, der sich mit dem Alpheus vereinigt.
5) A., Fluss in Bithynien bei Heraclea, an dessen Mündung eine acherusische Halbinsel mit einer Höhle ist, (⇒ Acherusia).