[11] Adonien (Gr. M.), Feste; dem Adonis zu Ehren, die aus einem Trauertage - dem Verschwinden - und aus einem freudigen - dem Wiederfinden des Gottes gewiedmet - bestehen. Es wurden dabei mit Erde und Sämereien gefüllte Gefässe unter Gesängen der Trauer umhergetragen. ⇒ Adonisgärten). Die Frauen überliessen sich den wildesten Ausbrüchen zügellosen Schmerzes, zerrauften das Haar, zerrissen sich die Brust und weinten Trauerlieder. Zu Byblus mussten sie sich das Haar abschneiden oder im Haine der Venus sich dem, der ihrer begehrte, einen Tag lang gänzlich überlassen. In Alexandrien ward dieses Fest mit der höchsten Pracht gefeiert, indem dabei die Herrscher aus dem Stamme der Ptolemäer all ihre Reichthümer zur Schau brachten. Am Tage des Trauerfestes trug man in einem pomphaften Aufzuge, dem selbst die Königin beiwohnte, das Bild des Adonis zum Meere, um es darin zu versenken.