Alcathous

[25] Alcathous (Gr. M.),

1) Sohn des Aetoliers Porthaon und der Euryte (Hippodamas' Tochter), ward von Tydeus erschlagen, der desswegen nach Argos zum Könige Adrastus floh, sich mit dessen Tochter Deïpyla vermählte, und dann an dem Zuge der Sieben gegen Theben Theil nahm.

2) A., ein tapferer Trojanor, von welchem Aeneas erzogen wurde, Sohn des Aesyetes und Gemahl der Hippodamia, Schwester des Aeneas; sein Tod ward durch Neptun veranlasst, welcher ihn blendete und ihm die Glieder lähmte, so dass er sich von Idomeneus, dem der Gott zu helfen beschlossen, widerstandslos musste würgen lassen.

3) A. Von ihm erzählt uns die Aeneia, dass er den Helden derselben auf seinen Zügen begleitete, bis er von der Hand des Cädicus fiel.

4) A., des Pelops Sohn von Hippodamia, (s. d.) der alle Freier seiner Tochter im Wettrennen überwand und tödtete. Er kam aus Elis nach Megara und erlegte den cithäronischen Löwen, der den Euippus, den Sohn des megarischen Königs Megareus, zerrissen hatte, worauf die Hand der Euächme, Tochter des Königs, und die Nachfolge im Reich als Preis für die Erlegung des Ungethüms ausgesetzt worden war. A. gewann also diesen Preis und erbaute darauf dem Apollo Agräus und der Diana Agrotera, einen Tempel; auch stellte er die Mauern von Megara wieder her, die früher die Creter unter Minos niedergerissen hatten. Apollo half ihm bei der Arbeit und legte seine Leier auf einen Stein, welcher von derselben den Klang annahm. A.' Söhne waren Echepolis und Callipolis, seine Töchter Iphinoë, Periböa und Automedusa. Sein zweiter Sohn ward von ihm selbst erschlagen, da er ihm die Nachricht von dem Tode des ältesten brachte.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 25.
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