[27] Alcyoneus (Gr. M.),
1) ein berghoher Riese, welcher auf dem Isthmus von Corinth sein Wesen trieb und alle Vorübergehenden beraubte und ermorderte. Er lebte von zahlreichen Heerden, die er durch die Rinderheerde des Geryon zu vermehren gedachte, mit welcher Hercules über den Isthmus zog, daher er diesem und seinen Begleitern auflauerte; auch zerschlug er ihm 12 Wagen und 24 Männer mit einem Felsstück. Als er denselben Stein nach Hercules selbst schleuderte, wandte dieser mit der Keule den Wurf ab und tödtete den Riesen.
2) A., ein drachenfüssiger Gigant, Sohn der ⇒ Gäa, erzeugt durch das Blut des entmannten Uranus, war unter allen seinen Brüdern nach dem Porphyrion der stärkste, zu Pallene geboren, woselbst er auch hauste und wohin er die Rinderheerde des Sonnengottes aus Erythea weggetrieben hatte. Hercules suchte ihn auf, und seiner Götterstärke unterlag das Ungeheuer; allein kaum war es zu Boden geworfen, als es von seiner Mutter, der Erde, wieder neue Kräfte erhielt, und einen neuen Kampf mit Hercules begann. Da gab diesem Letzteren Minerva ein, den Giganten aus Pallene zu schleppen, und sobald er jenseits der Grenze nicht mehr auf seinem Mutterlande war, verliessen ihn, seine Kräfte und sein Leben. Er hatte sieben schöne Töchter, die Alcyoniden, welche Anthe, Alcippe, Asteria, Drimo, Methone, Pallene und Phthonia hiessen. Sie stürzten sich nach ihres Vaters Tod alle in's Meer, und wurden von den mitleidigen Göttern in Vögel verwandelt.