Atargatis

[78] Atargatis oder Atergatis (Phön. M.), scheint im Allgemeinen mit Astarte Eins zu sein. Das Unterscheidende scheint nur das zu sein, dass A. ausdrücklich als Fischgöttin beschrieben wird, was von Astarte zweifelhaft bleibt. Noch mehr ist jenes der Fall mit Derketo, welchen Namen Einige bloss als dialectliche Abweichung von A. betrachten. Daher wurde A. oder Derketo auch bildlich dargestellt mit dem Oberleib einer Frau, an welchen ein Fischleib sich anschliesst. Hauptsitz ihrer Verehrung soll das phönicische Ascalon (im Lande der Philister) gewesen sein. Man dichtete, als man anfing, den Götterglauben rationalistisch aufzuklären, von A., sie sei eine Königin von Syrien gewesen und habe zuvor Gatis geheissen. Da sie gern Fische ass, habe sie den Befehl ergehen lassen, ausser Gatis solle Niemand Fische essen, und so bedeute A. - ausser Gatis. Ferner: die Königin A. habe streng geherrscht, und sich alle Fische, die man fing, bringen lassen, um sie allein zu essen, woher es komme, dass man der Göttin goldene und silberne Fische darbringe, und dass die Priester gesottene und gebratene Fische vor das Bild derselben stellen, die sie dann selbst essen.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 78.
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