[132] Chaliza, eine jüdische Sitte, nach welcher die Wittwe ihrem Schwager, wenn er sie nach dem Tode seines Bruders nicht heirathen wollte, einen Schuh auszog, und ihm durch Ausspucken ihre Verachtung zu erkennen gab. Diess geschah öffentlich vor obrigkeitlichen Zeugen und nach gehöriger Untersuchung der Ansprüche, welche die Wittwe hatte. Nachher konnte sie nach Belieben heirathen. Den Schuh, welcher stets zu dieser Ceremonie diente, verwahrten die Rabbinen; seine Form ist die der ältesten sandalenartigen Fussbekleidung; er besteht nur aus einem Stück Leder mit mehreren Riemen, welche um den Fuss geknüpft wurden.