Cithaeron

[140] Cithaeron (Gr. M.), einer der ältesten Könige in Böotien, dessen Andenken in dem Berge seines Namens verewigt ist. Er stiftete die beiden Feste, welche Dädala hiessen, und wovon die kleineren alle sieben, die grösseren alle sechzig Jahre wiederkehrten. Diese Bilderfeste dankten ihren Ursprung einer Fabel, nach welcher Juno, erzürnt über ihren Gatten, denselben floh und sich auf keine Weise gewinnen lassen wollte; da gab C. dem Jupiter den Rath, er möchte ein hölzernes Schnitzbild (Dädalon), mit Kleidern geschmückt, neben sich auf den Wagen stellen und sagen, diess sei Platäa, des Asopus Tochter, welche er sich zur Gemahlin erwählt. Die List glückte, denn die eifersüchtige Juno kam herbei und war im Begriff, die Nebenbuhlerin zu misshandeln, als sie lachend ihren Irrthum bemerkte und sich mit Jupiter versöhnte.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 140.
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