Clitus

[142] Clitus (Gr. M.),

1) Sohn des Mantius, war so schön, dass Aurora ihn raubte, um sich seiner Liebe zu freuen.

2) C., ein Bewerber um die Hand der schönen Pallene, der Tochter des Sithon, Königs in Macedonien, und der Nymphe Mendeïs. Die Bewerber um seine Tochter mussten mit ihm um dieselbe ringen, wobei mehrere das Leben einbüssten, bis endlich nur noch zwei, C. und Dryas, übrig waren; diese sollten nun mit einander auf ihren Streitwagen kämpfen, und die junge Fürstin dem Sieger zu Theil werden. Pallene liebte den Clitus, und bestach daher den Wagenlenker des Dryas, dass er Nägel von schwarzem Wachs in die Achsen steckte, wodurch die Räder von denselben liefen, Dryas niederstürzte und von C. getödtet wurde. Der Vater, welcher die Ursache des Sieges erfuhr, wollte die Tochter und ihren Geliebten auf dem Scheiterhaufen des Dryas verbrennen lassen, doch Venus schickte einen heftigen Platzregen, welcher das schon angezündete Feuer löschte, und entführte dann die Liebenden.

3) C., ein Trojaner, »der blühende Sohn Pisenors«, wie ihn Homer nennt. Bei dem Streitwagen seines Freundes Polydamas beschäftigt, ereilte ihn der Tod, indem Teucer ihn mit einem Pfeil erschoss.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 142.
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