[181] Ehestandsgoetzen, (Slav. M.), die beiden hier abgebildeten Figuren gehören der Mythologie der Slaven und Wenden an; man kennt wohl ihre Bedeutung, doch nicht ihre Namen. Die eine zeigt einen Knaben, auf dessen Kopf ein Taubenpaar sitzt, beinahe bei allen Völkern das Symbol ehelicher Liebe; die andere hat einen Ring, welcher wiederum fast überall ein Symbol des Verlöbnisses, des Versprechens ist. Bei dem gänzlichen Mangel an Kunstbildung unter den nordischen Völkern ist es zu verwundern, wie beide Figuren so gut gelungen sind, und man muss beinahe auf die Vermuthung kommen, dass sie einer späteren Zeit entstammen. Die Götzen wurden dem neuen Ehepaar in die Wohnung vorangetragen und diese so eingeweiht, hierauf aber durch ein Orakel, dem die beiden Götzen vorstanden, den Neuvermählten ihr künftiges Glück und die Zahl ihrer Kinder vorhergesagt.