Erginus

[191] Erginus (Gr. M.),

1) Sohn des Clymenus und der Buzyge oder Budea, König in Orchomenus. Durch die Thebaner ward, um eines sehr geringen Anlasses willen, Clymenus erschlagen; sein Sohn, um ihn zu rächen, überzog Theben mit Krieg und nöthigte die Stadt zu einem Tribut, welchen sie zwanzig Jahre erlegte, bis Hercules sie davon befreite, indem er die Gesandten, welche ihn einzufordern kamen, verstümmelt heimschickte, und in dem darauf folgenden Kriege E. schlug und ihn zur Rückerstattung des Tributs nöthigte. Dadurch kam sein Volk in grosse Noth, und er that alles Mögliche, um diese zu mildern, an nichts als an das Wohl der Unterthanen denkend, so dass, als es ihm endlich gelungen, den früheren Wohlstand zurückzuführen, er alt und kinderlos war. Auf der Pythia Rath vermählte er sich mit einem jungen Mädchen, und erzeugte mit ihr den Agamedes und den Trophonius. Nach Anderen blieb E. in der Schlacht gegen Hercules.

2) K., einer der Argonauten, erst Gehülfe des Steuermannes Tiphys, und nach dessen Tode selbst Steuermann. Er soll ein sehr tüchtiger Läufer gewesen sein, und darin selbst die schnellfüssigen Söhne des Boreas und der Orithyia übertroffen haben. Er wird ein Sohn des Neptun genannt, doch nicht selten mit dem vorigen verwechselt.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 191.
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