[193] Eteocles, (Gr. M.),
1) Sohn des unglücklichen ⇒ Oedipus. Als derselbe aus Theben vertrieben ward, und seine Söhne E. und Polynices ihm nicht beistanden, verfluchte er sie zu ewigem Hader. Dieser Fluch ging in Erfüllung; sie waren übereingekommen, abwechselnd jeder ein Jahr zu regieren; als E. aber das erste hindurch geherrscht hatte, weigerte er sich, das Reich seinem Bruder abzutreten und hieraus entstand[193] der Krieg der sieben Helden gegen Theben. Polynices traf in demselben mit seinem Bruder zusammen; sie tödteten sich gegenseitig (Gemälde auf einem etruskischen Aschengefäss; auf jeder Seite zeigt eine geflügelte, Fackel tragende Furie jedem der Brüder den anderen, den er tödten soll); so dauernd war ihre Feindschaft, dass selbst der Rauch des Scheiterhaufens, auf dem beide Leichen verbrannt wurden, sich theilte, selbst ihre Asche sich nicht vermischen wollte. Das erledigte Reich bekam des E. Sohn Laodamas, welcher im Kriege gegen die ⇒ Epigonen blieb.
2) E., ein Böotier, Sohn des Andreus und der Evippe, der zuerst den Grazien geopfert haben soll.