Fialar und Galar

[205] Fialar und Galar (Nord. M.), die Bereiter des köstlichen Dichtermeths, zwei Zwerge böser Art. Der weise Quaser kam einst auf seinen Reisen zu ihnen; sie schlachteten ihn und fingen sein Blut in zweien Fässern, Son und Bodn, und in einem Kessel, Odrärer, auf, thaten Honig dazu und liessen es in Gährung übergehen, woraus ein so köstlicher Meth entstand, dass, wer davon trinkt, ein Dichter und weiser Mann wird. Die Asen, welche den weisen Quaser ungern vermissten, wurden berichtet, dass derselbe an seiner eigenen Weisheit erstickt sei, weil Niemand dieselbe ihm habe abfragen können. Zwei andere Mordthaten machten, dass jene Zwerge des köstlichen Meths wieder verlustig gingen. Der Riese Gilling und dessen Frau kamen zu den Zwergen auf Besuch; sie fuhren mit Gilling in einem Nachen auf's Meer, und wo es tief genug war, kehrten sie den Nachen um, so dass der Riese, der nicht schwimmen konnte, ertrank. Da sie seiner Frau den Tod des Gatten berichteten, nahm diese es sich sehr zu Herzen und weinte immerfort; diess ärgerte F., und er beschloss auch den Tod der Frau, fragte sie, ob sie nicht auf die Stelle hinfahren wolle, wo ihr Mann umgekommen, und führte sie, da sie es bejahte, zum Hause hinaus, G. aber war bereits bestellt, um auf sie einen Mühlstein herab fallen zu lassen, wodurch sie erschlagen ward. Der Sohn dieses Riesen, Suttung, erfuhr diese abscheulichen Mordthaten, und kam, seine Eltern zu rächen; da boten die Zwerge als Lösegeld für ihr bedrohtes Leben ihm den köstlichen Dichtermeth, was auch angenommen ward, so dass derselbe in des Riesen Suttung Besitz kam, der ihn seiner Tochter, der schönen Riesin Gunlöde, zur Bewachung gab.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 205.
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