Greife

Fig. 132: Greife
Fig. 132: Greife

[222] Greife, (Gr. M.), Fabelthiere des Alterthums, an Grösse einem Löwen gleich, mit vier Krallenfüssen, zwei Flügeln und dem krummen Schnabel eines Raubvogels, im Orient entstanden, von da in das Abendland übergegangen, und in den Kunstgebrauch eingeführt. Dieses Phantasie-Geschöpf ist der Mittelpunkt eines seltsamen Sagen-Kreises geworden, und man findet es schon von Hesiod und Herodot erwähnt, nämlich als Wächter des Goldes im tiefen Norden Europas, welches ihnen die [222] einäugigen Arimaspen zu entführen wussten. Das Mittelalter glaubte noch fest an die Existenz der G., wesshalb sie auch häufig als Wappenthiere gebraucht wurden. Unser Bild zeigt uns ein Greifen-Gespann am Wagen des Apollo.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 222-223.
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