Hylas

Fig. 165: Hylas
Fig. 165: Hylas

[261] Hylas, (Gr. M.), Sohn des Thiodamas, wegen seiner Schönheit von Hercules geliebt und zum Argonautenzuge mitgenommen. Dem Helden war sein Ruder zerbrochen, er ging in Mysien an's Land, um einen Baum zu fällen, aus welchem er sich ein neues schneiden könnte, und nahm den Polyphem und seinen geliebten H. mit. Dieser wollte Wasser schöpfen und ward von den Nymphen der Quelle, die er fand, Nychea, Malis und Eunice, geraubt. Polyphem hatte ihn schreien gehört, sein Schwert gezogen und war der Stimme nachgegangen, vermuthend, dass Räuber ihn entführten, stiess dann auf Hercules, dem er das Vorgefallene erzählte, und Beide suchten nun den Knaben; unterdessen fuhren aber die Argonauten ab und liessen die Suchenden zurück. Polyphemus liess sich dann in Mysien nieder, und ward endlich Beherrscher des ganzen Volkes, Hercules aber ging nach Griechenland zurück. Wir geben hier eine Nachbildung eines verstümmelten Wandgemäldes aus Herculanum, das den Raub des H. darstellte.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 261.
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