Hypermnestra

[263] Hypermnestra (Gr. M.),

1) des Danaus älteste Tochter, aus königlichem Geblüte auch von Mutterseite entsprossen, und daher, während die andern neun und vierzig Töchter an die Söhne des Aegyptus verlobt wurden, von ihrem Vater für den Lynceus bestimmt, welcher eines gleichen Vorzugs genoss. Sie war die einzige, welche in der grässlichen Mordnacht, die allen anderen Söhnen des Aegyptus das Leben kostete, ihres Verlobten schonte, weil er ihrer jungfräulichen Ehre geschont. Sie half ihm zur Flucht, ward dafür von ihrem Vater öffentlich vor Gericht gestellt, jedoch freigesprochen, und später mit Lynceus vermählt. Ihr Sohn, der Nachfolger des Danaus, hiess Abas. Sie sowohl, als ihr Gatte, wurden später unter die Heroën gezählt.

2) H., Tochter des Thestius und der Leucippe, Schwester der Althäa, der Mutter des Meleager. Vermählt mit Oïcles, dem König von Argos, gebar sie demselben den berühmten Seher Amphiaraus.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 263.
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