[263] Hypnos (Gr. M.), »der Schlaf«, lateinisch Somnus, Sohn der Nyx (Nacht), Bruder des Thanatos oder Mors, des Todes. Die Wohnung beider Brüder ist in der Unterwelt. H. ist einer der mächtigsten Beherrscher des Weltalls, denn ihm unterliegen Götter und Menschen, kein Auge bleibt offen, wenn er seine Lethetropfen darauf sprüht oder mit seinen Fittichen einen sanften, schlummerkräftigen Hauch darüber hinweht. Er hat vier Kinder, die Traumgötter Phantasus, Morpheus, Icelus und Phobetor, welche aus seinem Palast bald durch die dunklen bald durch die hellen Pforten zu den Menschen gehen und ihnen entweder düstere oder freudige Träume bringen. Ueber seine Darstellung sind Dichter und Bildner stets uneinig gewesen; man hat ihn bald als schlafenden Knaben oder Jüngling, mit Mohn bekränzt, bald als plumpen trägen Gott, dessen Wohnsitz düster, von keinem Strahl der Sonne erreicht wird, bald leicht und anmuthig, beflügelt, bald allein, bald in Gesellschaft seines Bruders, des Todes, dargestellt.