Iphis

[280] Iphis (Gr. M.),

1) eine der fünfzig Thespiaden, von Hercules Mutter des Celeustanor.

2) I., Tochter des Ligdus und der Telethusa, armer Landleute auf Creta. Der Vater machte der Mutter bemerklich, dass es ihm[280] an Mitteln fehle, Töchter auszusteuern, dass er mithin, wenn sie ihm eine Tochter gebäre, dieselbe aussetzen müsse. Isis gab ihr ein, das neugeborene Mädchen; I., als Knaben zu erziehen: es geschah, und als dasselbe späterhin mit einem Mädchen, Janthe, vermählt werden sollte, verwandelte die mitleidige Göttin den scheinbaren Jüngling wirklich in einen Mann.

3) I., Sohn des Alector, Enkel des Anaxagoras, König in Argos, ein Seher, welcher den Rath gab; durch das Halsband der Harmonia des Amphiaraus Gattin, Eriphyle, zu bestechen, damit sie den König bewege, den Zug der sieben Helden nach Theben mitzumachen. I. hatte zwei Kinder, einen Sohn, Eteocles, der mit den Helden zog und vor Theben blieb, und eine Tochter, Evadne, welche mit Capaneus vermählt war und sich mit ihm auf seinem Scheiterhaufen verbrannte.

4) I., Sohn des Sthenelus, Königs von Mycene, welcher den Amphitruo aus Tiryns vertrieb; dieser I. stammt von Perseus und Andromeda ab, welche die Eltern des Sthenelus waren; sein Bruder, Eurystheus, ist aus der Geschichte des Hercules bekannt.

5) I., Anaxarete.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 280-281.
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