[284] Jug oder Dschug (Ind. M.), die Weltalter, nach denen die ganze indische Chronologie eingerichtet ist. Die Erde besteht nach indischem Glauben sehr lange, und soll bestehen 12,000 göttliche Jahre, wovon jedes 360 unserer gewöhnlichen Jahre umfasst, zusammen also 4,320,000 gewöhnlicher Jahre. Diese vier Millionen Jahre sind in vier J.s getheilt, welche ihre besonderen Namen haben: das erste heisst Krita-J. und dauert 4000 Götterjahre, nebst einer Dämmerung von 800 solchen, die den Uebergang bilden zum zweiten J., welches Treta-J. heisst, 3000 Götterjahre und eine Dämmerung von 600 hat, durch die es auf das dritte, Dwapar-J., übergeht, welches 2000 Götterjahre und die Dämmerung von 400 umfasst, das letzte ist das Kali-J.; in diesem leben wir, es hat 1000 Götterjahre und eine Dämmerung von 200; dieser ganze Zeitraum heisst Maha-J., das grosse Weltalter, oder Sadir-J.. die Zeit von vier Altern. 1000 Maha-J., also 4,320,000,000 unserer Jahre, bilden einen Tag des Brama, eben so viel gehören zu einer Nacht, während welcher er schläft, zusammen 8,640,000,000. In dieser Nacht vergehen alle Dinge und lösen sich in ihre Urstoffe auf, in ein grosses Meer versinkend, bis Brama erwacht und durch das Oeffnen seiner Augen sich Alles von Neuem belebt; solch ein Sadir-J. zusammt der Nacht, dreihundert sechszig Mal genommen, bildet dann das Jahr des Brama, nämlich 3 Billionen, einmalhundert und zehntausend und vierhundert Millionen Jahre. Hundert solcher Jahre lebt Brama, also 311,040,000,000,000. Mit dem Tode des Brama tritt eine allgemeine Zerstörung ein, welche eben so lange dauert, als das Leben des Brama. Nach dem Zeitraum von 622,080,000,000,000 wird Brama wieder geboren, und der Kreislauf von Tagen und Nächten, Jahren und Jahrhunderten des Brama beginnt von Neuem. Die hier zuletzt angeführte Zahl bildet nur einen Tag des Wischnu, uns Tag und Nacht bestehend; deren 360 bilden ein Jahr des Wischnu, und hundert solcher Jahre seine Lebensdauer, die runde Summe von 22,394,880,000,000,000,000. Wahrscheinlich würden wir eine noch grössere Reihe von J.s für Schiwa's Lebensdauer finden, wenn die Schiwaiten nicht vorgezogen hatten, ihren Hauptgott unsterblich zu machen. Unsere jetzige Zeitberechnung, das Kali-J., hat 30 Jahre nach dem Tode Wischnu's in seiner höchsten Verkörperung als Krischna begonnen, 3101 Jahre v. Chr., mithin sind bis zum Jahr 1872 erst 4973 verfloosen, und wir haben von den 432,000, die es dauert, noch 427,027 Jahre vor uns.