[292] Kalinak (Ind. M.), eine ungeheure, tausendköpfige Schlange. Wischnu wollte sie fangen, und ritt desswegen auf seinem Riesenvogel Garndha zu ihr hin. Da sie diesen ankommen sah, verbarg sie sich in den Fluthen des Flusses Iumna, woselbst sie eine ungeheure Nachkommenschaft erzeugte, welche das Wasser des heiligen Stromes vergiftete. Als Wischnu in der neunten Avatera noch ein Knabe war, beschloss er (damals Krischna), die Welt von dieser Brut zu befreien. Die Schlange umwand ihn mit unzähligen Schlingen, er entzog sich denselben jedoch leicht, schritt auf ihren Köpfen einher und zertrat einen nach dem anderen; noch ehe der letzte zermalmt war, baten Frau und Kinder der Schlange, welche den Gott erkannt hatten, um Gnade für Gatten und Vater, und so ist denn die ganze Familie mit dem einköpfigen Ungeheuer in die Unterwelt verwiesen worden, wo ihr Gift gebraucht wird, die Verdammten zu quälen.