[316] Lycus (Gr. M.),
1) Sohn des Neptun und der Plejade Celäno. Sein Vater wies ihm die Insel der Seligen zum Wohnsitz an.
2) L., Bruder des Nycteus, Sohn des Hyrieus und der Clonia. Beide Brüder waren in Folge eines Mordes, den sie an Phlegyas, dem Sohne des Mars und der Chryse, begangen, flüchtig geworden und hatten sich in Hyria niedergelassen, wo sie wegen ihrer Verwandtschaft mit Pentheus das Bürgerrecht erhielten. Nun war L. von den Thebanern zum Feldherrn erwählt worden, und als solcher bemächtigte er sich der Herrschaft; nachdem er zwanzig Jahre die Regierung gehabt, ward er von Amphion und Zethus ermordet.
3) L., gleichfalls Sohn des Neptun, hatte ebenfalls die Herrschaft von Theben an sich gerissen, ward aber von Hercules, dessen Gattin Megara er beleidigt, umgebracht.
4) L., einer der Telchinen oder frühesten Bewohner von Rhodus, kam nach Lycien und erbaute dort den Tempel des lycischen Apollo, am Flusse Xanthus, noch vor der deucalionischen Fluth.
5) L., Sohn des Pandion, welcher die Mysterien der Ceres und Proserpina nach einem bestimmten Ritus ordnete. Er bemächtigte sich mit seinen Brüdern der Herrschaft von Athen, ward aber bald von einem derselben, Aegeus, vertrieben und ging nach Asien, wo er der Landschaft Lycien ihren Namen gab.
6) L., Sohn des Mars, König in Lycien. Er wollte den Diomedes, der auf der Heimfahrt von Troja in sein Land verschlagen wurde, dem Mars opfern, aber Callirrhoë, des Königs Tochter, befreite ihn aus Liebe.
7) L., Sohn des Dascylus, Beherrscher von Mysien. In seinem Kriege mit den Bebrykern stand Hercules ihm bei, wofür er das eroberte Land aus Dankbarkeit Heraclea nannte.