Neïth

[344] Neïth (Aegypt. M.), Name der zu Saïs in Unterägypten hochverehrten Göttin, deren Priesterschaft in so hohem Ruf der Weisheit stand, dass die ersten Männer Griechenlands in früherer Zeit, ehe die Wissenschaften hier selbst einheimisch waren, zu ihrer Ausbildung dahin reisten. Auf ihrem verschleierten Tempelbilde stand die Inschrift: »Ich bin Alles, was war, ist, und sein wird, und meinen Schleier hat Niemand aufgedeckt.« Manche glauben, dass sie das früheste Urbild zu der griechischen Athene sei, und dass die männlichen Eigenschaften der Letztern davon abzuleiten seien, dass N. mann-weiblicher Natur gewesen.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 344.
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