Paris

Fig. 257: Paris
Fig. 257: Paris

[369] Paris, (Gr. M.), Sohn des Priamus und der Hecuba, der durch Entführung der Helena die Zerstörung von Troja herbeiführte. S. Priamus, Hecuba, Helena. Die Ilias schildert seinen Muth als ziemlich zweideutig; er wird auch durch die von ihm entführte Helena weidlich ausgespottet, macht sich aber nicht viel daraus und gewinnt die Zuneigung der leicht bewegten Schönen bald wieder. Er ging einen Kampf mit Menelaus um Helena ein und ward besiegt, wollte jedoch nunmehr sein Wort in Hinsicht auf die Herausgabe der Gattin nicht halten, und so loderte seinetwegen der verderbliche Krieg fort. Als Achilles späterhin sich von der Sache der vereinigten Griechen losgemacht und den Trojern Schutz versprochen, wenn man ihm die schöne Polyxena gäbe, war er es, der den treulosen Helden am Altar, vor welchem die Vermählung geschehen sollte, durch die Ferse schoss. Sein Bruder Deïphobus soll dabei den Achilles umarmt und festgehalten, Apollo selbst aber den Pfeil in die Ferse gelenkt haben. Ueber P.' Tod vergleiche Oenone, welche seine erste Gattin war. Eine treffliche antike Darstellung des P. in phrygischer Tracht, den verhängnissvollen Apfel in der Hand, gibt unser Bild.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 369.
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