Pyrrhus

[396] Pyrrhus (Gr. M.), Sohn des Achilles und der schönen Deïdamia, der Tochter des Königs Lycomedes. Er ward so genannt nach Pyrrha, unter welchem Namen sein Vater als Mädchen bei Lycomedes verborgen war. Sonst hiess er auch Neoptolemus. Da die Seher gesagt hatten, man könne ohne des Achilles Sohn Troja nicht erobern, ward er von der Insel Scyrus geholt und verrichtete nun vor Troja die kühnsten Thaten; er war indessen eben so grausam, als tapfer und schön; er mordete den Polites vor den Augen seines Vaters Priamus, schleifte diesen selbst an den Haaren durch die Burg und tödtete ihn, opferte die liebreizende Polyxena am Grabe seines Vaters u.a.m. Als Kriegsbeute bekam er Andromache, Hectors Wittwe, und Helenus, einen Sohn des Priamus, die er als Sclaven fortführte. Er zeugte mit Andromache den Mulossus, Pergamus und Piëlus, und gab jene dann, als er sich mit Hermione vermählte, dem Helenus zur Gattin; er selbst starb, noch bevor er die neue Ehe vollzogen, von der Hand des Orestes, welcher die ihm einst zugesagte Braut mit dem Schwerte in der Hand sich wieder eroberte.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 396.
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