Ruebezahl

[402] Ruebezahl (Schles. Sagen), ein Spukgeist des Riesengebirges, gutartiger Natur, hülfreich, dem Guten, dem Dürftigen, dem Verirrten, doch den Bösen neckend und strafend. Er kann sich in alle mögliche Gestalten verwandeln, läuft den Wanderern als Hase zwischen die Füsse, springt als Kröte davon, trägt als Habicht den Hut des Schlafenden fort, blendet die Sinne des Einen so, dass er seines Hauses Dachsparren für Gold ansieht, und sein Haus abträgt; die des Andern so, dass er sich selbst doppelt zu sehen glaubt u.s.w. Doch niemals treibt er seine Neckereien bis zur wirklichen Gefahr des Bedroheten. Der Name R. ist ein Spottname und erzürnt ihn am meisten; den Herrn des Gebirgs lässt er sich gerne nennen.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 402.
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