[420] Sunna (Nord. M.), eine der Asinnen, Tochter des Mundilfare, des Sternengottes. Weil sie und ihr Bruder von ausserordentlicher Schönheit waren, gaben die Eltern ihnen die Namen von Sonne und Mond (Sol oder S. und Maani); doch die Götter, denen diess frevelhaft erschien, raubten dieselben und übergaben ihnen die Leitung des Sonnen- und des Mondes-Wagens, welche aus den Feuerfunken, die aus Muspelheim nach dem Reiche der Asen herüberflogen, geformt waren. Die Rosse, welche diese Wagen zogen, hiessen Alswidur und Arwakur (das Alles versengende und das frühewache); sie fahren so schnell, weil ihnen Skoll und Hate, zwei mächtige Riesen in Wolfsgestalt, immer auf den Fersen sind und sie zu verschlingen drohen. Unter dem Namen S. scheint die Sonne auch von den alten Deutschen als leuchtendes, strahlendes Wesen angebetet worden zu sein.