[423] Tantalus (Gr. M.),
1) ein überaus reicher Fürst von Lydien oder Phrygien, desshalb ein Günstling der Götter, auch wohl ein Sohn der Götter genannt, und desshalb wieder von nicht zu bestimmender Abkunft, indem man bald Jupiter als seinen Vater, bald Tmolus (Name des goldhaltigen Berges in Lydien) und Pluto (Göttin des Reichthums) als seine Eltern nennt. Die Gunst der Götter verwandelte sich in Verachtung, als er durch einen falschen Eid Tempelgut abläugnete, und in Zorn und Rache, als er, um die Allwissenheit der Olympier zu prüfen, seinen eigenen Sohn Pelops schlachtete und ihn den Göttern vorsetzte. Er ward in den Tartarus verstossen und musste dort im Wasser bis an das Kinn stehen, umschattet von einem Baum mit den köstlichsten Früchten, doch immerfort Hunger und Durst leidend, weil Speise und Trank vor seinen Lippen floh, so wie er einen Versuch machte sie zu erlangen.
2) T., Sohn der Niobe und des Amphion, von Apollo erschossen.
3) T., Sohn des Thyestes, den Atreus schlachten und dem Vater als Speise vorsetzen liess. Doch wird er wieder als Gemahl der Clytämnestra genannt.