Taraxippus

[424] Taraxippus (Gr. M.). In Elis war eine berühmte Rennbahn für Pferde und Wagen, die von Hippodamia, oder doch ihretwegen, durch ihren Vater Oenomaus gestiftet worden sein soll; an einer Seite derselben befand sich ein Altar, T. gehiessen, der die Stelle bezeichnete, an welcher die Rosse immer scheu wurden, so dass sie oft die Bahn verliessen, die Wagen zertrümmerten und die Führer schwer verwundeten, wesshalb auch die Wagenlenker dem T. Opfer brachten, damit er sie in Ruhe lasse. Man glaubte, es sei dieser böse Dämon entweder Myrtilus, der Wagenlenker des Oenomaus, oder der Letztere selbst, welcher an jener Stelle begraben liege, und die vorübereilenden Rosse durch eine schreckhafte Erscheinung scheu mache. Auch auf dem Isthmus war ein solcher T., nämlich Glaucus, Sisyphus' Sohn, welcher bei dem Wettrennen während der Leichenspiele, die Acastus seinem Vater anstellte, umgekommen sein soll. - Ischenus, der Enkel des Mercur und der Hierea, Sohn eines Riesen, soll sich, um Griechenland von einer Pest zu befreien, freiwillig geopfert haben, wofür ihm die Ehre ward, neben der olympischen Rennbahn begraben zu werden und Opfer gleich einem Heroën zu erhalten; dieser Ischenus soll es nach Einigen gewesen sein, der als T. den Wettfahrern so furchtbar war.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 424.
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