Typhon [1]

[439] Typhon, Typhos, Typhoeus und Typhaon (Gr. M.), ein Ungeheuer der Urzeit, bald als verderblicher Sturmwind, bald als vulcanischer, Flammen speiender Erdriese aufgefasst. Bei Homer liegt er im Arimer-Lande in der Erde, die von Jupiter mit Blitzen gepeitscht wird. Bei Hesiod sind Typhaon und Typhoeus zwei verschiedene Wesen, Typhaon ist Sohn des Typhoeus, ein furchtbarer Wind, der mit der Echidna den Hund Orthrus, den Cerberus, die lernäische Hyder und die Chimära zeugt. Typhoeus aber ist der jüngste Sohn des Tartarus und der Gäa, hat hundert Drachenköpfe mit furchtbar funkelnden Blicken und entsetzlichen Stimmen. Er zeugt alle schädlichen Winde. Er wollte die Herrschaft über Götter und Menschen gewinnen, aber Jupiter bändigte ihn mit dem Wetterstrahl, und er liegt nun unter dem Aetna.

Quelle:
Vollmer, Wilhelm: Wörterbuch der Mythologie. Stuttgart 1874, S. 439.
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