[455] Zephyrus, (Gr. M.), Sohn des Asträus und der Aurora, der Westwind. Er war an dem Thurme der Winde in Athen nebst den sieben andern Hauptwinden abgebildet, unterschied sich jedoch auffallend von ihnen dadurch, dass er ganz unbekleidet, nur mit einem Mantel leicht drapirt, erschien, weil er der wärmste Wind war. In dem Schoosse des Mantels trug er eine Menge Blumen. Auf seinen Hauch belebte sich die ganze Natur. Es scheint übrigens, als müsse die Lage des Landes seine Beschaffenheit modificirt haben, da er bei Homer rauh und unfreundlich genannt wird. Z. liebte den schönen Hyacinthus, ward aber von Apollo verdrängt, daher er, als beide Freunde sich im Discuswerfen übten, dem Erstern die Scheibe an den Kopf trieb, wovon derselbe starb. Seine Geliebte war Chloris (Flora), die Göttin der Blumen, welche er, wie Boreas die Orithyia, entführt hatte.