Erst gespiesst und dann gehangen. »Die Juristen sind darüber nicht einig, ob ein Pressvergehen schon mit dem Drucke oder erst mit der Verbreitung begangen sei. Der Reichstag wird hoffentlich diesem: ›Erst gespiesst und dann gehangen‹ seine ...
* Er fängt an abzutakeln. – Sprenger I, II. Abnahme ... ... wird abgetakelt, wenn es seines Tauwerks beraubt, also für die See untüchtig gemacht wird. In dem Sinne von abtakeln wird in Holland ...
1. Hier sind keine Fettaugen darauf. Holl. : Daar is ... ... will auch einen Nutzen aus der Sache ziehen, wie gering er auch sei. Frz. : Il faut en tirer pied ou aile. ( Lendroy, ...
1. Wenn man in den Obstbaum schlägt (wirft), gibt er Früchte als Antwort . In Habesch: Sei wie die Palme , wenn du sie steinigst, wirft sie dir Datteln als Kussfinger. 2. Wer Obstbäume pflanzt, erntet selten ihre Früchte ...
1. Es ersäufft sich weder Hund noch Katz, ob sie schon die ... ... Lehmann, 229, 81. 2. Wer sich ersäufen kann im vollen See, ersäuft sich nicht in einer Hand voll Schnee . Dän. ...
1. Wer bespeyet selbst gern sei eigen newes Kleid . – Petri, II, 686. *2. Bespei, ün warf a weg. ( Jüd.-deutsch. Warschau. ) Von unbrauchbaren Sachen , die gerade gut zum Wegwerfen sind. Den Arbeitern ...
1. Ein Gottlieb und ein Hans machen einen Esel vom Kopf ... ... Leroux, I, 89. ) 2. Gottlieb, Gottlob , Gott sei's gedank, die alten Weiber liegen krank. ( Schles. )
Mundköche und Mundräthe sind bei Hofe gleich viel werth. – Pistor., I, 64; Simrock, 7170. Mundräthe sind solche, die dem Herrn nach dem Munde reden, die errathen können, was ihres Herrn Wille sei und danach sprechen.
* Sei mich nor nit mannisch berien. – Tendlau, 435. Als Zuruf an einen wildblickenden Menschen , um zu sagen: Wolle mich nur nicht durch den sogenannten bösen Blick verderben. Màanisch von anasch = strafen.
* Einen Butzkopf machen. ( Danzig . ) – Frischbier, I, 513. Sich an den Kopf stossen, sei es beim Fallen oder Anrennen , besonders beim Zusammenstoss mit dem Kopfe eines andern.
* A jüdisches Neschume ( Seele ). ( Jüdisch-deutsch. Warschau. ) Unterzieht sich jemand einer religiösen Handlung , die man von ihm nicht erwartet hätte, so sagt man, dass eine jüdische Seele nicht genug zu schätzen sei.
1. Wo man hinsieht, in allen stenden, ist vnrechts genug an allen ... ... muros peccatur et extra. ( Loci comm., 162. ) *2. Öck seh ga nich hen, seggt Jenner , a seht ga nich weg. – ...
Fettmann soll Dienst in der Küche thun, befahl der Hauptmann , als der Feldwebel meldete, es wolle kein Füselier neben ihm stehen, weil er zu schnudlig und schmierig sei.
Wer durch ein Gestrüpp geht, weiss nicht, welcher Dorn ihn gestochen hat. Wurde von jemand erwidert, als eine feile Dirne behauptete, dass sie von ihm schwanger sei.
* Es ist schäftig und kräftig. »Hierdurch beweiset Gott , dass sein Amt und Dienst schefftig und kräfftig sey.« ( Luther 's Werke , V, 481. )
Sparmaul ist der beste Reitgaul. Lat. : Si vis dives fieri, non est, quod augeas opes, sed minuas cupiditates. ( Sutor, 659. )
Ar hat si sei Bettle g'macht. ( Franken . ) – Frommann, VI, 165, 41. D.h. er hat sein Schäflein im Trockenen.
Keine bessere Kantorei, als in allen Dingen mässig sei. Lat. : Rebus modus concentus est suavissimus. ( Henisch, 583, 17. )
*1. Dear thät eim anmache, schwarz sei weis. ( Ulm. ) *2. Er lässt sich anmachen wie Salat . – Kirchhofer, 255.
Wie der Vorgeher, also der Nachgeher. – Gruter, 115; Körte, 6351. Lat. : Praecedat princeps subditos non otio, sed labore. ( Chaos, 976. )
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