514. In der Gegend von Unna (zu Bausenhagen u. a.a.O.) wird bei der Roggenernte die letzte Garbe besonders groß gemacht, und um ihr noch größere Schwere zu geben, werden Steine hineingelegt und mit vielen Seilen festgebunden; diese Garbe heißt »de ...
524. In der Gegend von Unna, z.B. zu Dahlhausen an der Ruhr, ist es Sitte, daß die Mädchen dem, welcher beim Rapsschnitt vorübergeht, die Stiefel abwischen und dafür ein Trinkgeld bekommen. Vgl. oben Nr. 388.
361. In der Umgegend von Recklinghausen, z.B. zu Lembeck und an andern Orten ist der Name drütteijenten gebräuchlich. Eine Bezeichnung, die sich auch in den Marken findet; vgl. Norddeutsche Gebräuche, Nr. 149.
929. Stiefmütterchen. Dat grot Blaumenblat bedüd't de Steifmutter, dei sik sir breit makt un up twei Stäul (den beiden Kelchblättern) sitt. An ęr Siden sitten ęr beiden rechten Döchter, wurvan jidwer ein' ęren Staul hett. De beiden letsten œwer dat ...
... Wenn 'ne Mutter vör de Entbindung vör 't Brotschapp steit und ett ahn dat Schapp tautaumaken, so krigt dat Kind ... ... Heithunger. Denn möt de Mutter dat Kind dreimal, fif Minuten lang in 't Brotschapp sluten un wil des jedesmal de Weig maken. Aus ...
r. In einer Wiese in Bahlen (Gem. Dinklage) befindet sich ein mit großen Bäumen besetzter Wall, der Teufelsknapp genannt. Dort treibt der Teufel sein Wesen. Ein Mann hatte Holz von diesem Walle auf eine Schiebkarre geladen und diese über Nacht stehen lassen. Als ...
b. Fastabendlied aus Elsfleth. Fastelawend is angefangen, Moder, heiji ... ... gäw är Gott'n Timmermann, de är Spöne hauen kann, dat se't Kind darbei wärmen kann. (Nachdem Geschenke gegeben:) Sie haben uns ...
u. Ein Kartenspieler von Kneheim pflegte mit seinen Knechten nach Hemmelte zu gehen, um dort zu spielen. Sie spielten oft die Nächte durch, sodaß sie zuweilen den Sonntagsgottesdienst darüber versäumten. Einst kehrten sie nachts zwischen 12 und 1 Uhr von Hemmelte zurück. Als sie ...
c. Ene bene bu, wecker st ....t nu, Dat deist du.
1314 a . Find't die Gans zu Lichtmeß (2. Februar) naß, Hat das Schaf zu Marien (25. März) Gras. FS. 552.
1252. Wenn man an den Nijorsmorgen Veih tau't Supent na en Waterlock hendrift, möt man irst en anner Diert int Water rinne smiten ire man dei Käuh odder Pird supen lett. Von einem alten Soldaten. Behm in Parchim.
y. Bei S.B. in Langwege (Dinklage) erhängte sich vor vielen Jahren die Tochter des Hauses hinter der großen Haustür. Nachher stieg immer nachts ein schwarzer Hund aus der Bodenluke und verübte allerlei Spektakel im Hause, als wenn die Pferde und Kühe aus ...
b. Johannes, du Evangelist, der du den Herrn Jesum Christ getaufet am Jordan, wo dies Blut blieb stille steh'n. Vater unser (Münsterld.)
1288 f . Wer den Tun bekled't odder de Lining, möt den Kirchhof bekleden. Aus Parchim. Vgl. Nordd. Gebräuche Nr. 154. Engelien Nr. 43.
Einige Begebenheiten, die sich wegen anderen Andachten gegen U.L. Frau zugetragen.
137. N....., D....... und B.. gingen vor langen Jahren ... ... jetzt mit dem alten D....... und dem alten B.., daß diese mitgingen. B.. und D....... nahmen auch ein Beil mit ... ... er mit der Schaufel weggestreut hatte, zu suchen. Er fand aber B.. schon dort und sie lasen ...
1024. De Hahn krei't up'n Staul, Morgen regent 'n Paul. Fromm.
429. Früher wurden Sachen von Stahl, als z.B. Meßer oder Axt innen vor die Stallthür gelegt, wenn das Vieh im Frühjahr zum ersten male auf die Weide getrieben wurde, oder wenn eine Kuh, die gekalbt hatte, oder das junge Vieh zum ersten ...
b. In Cappeln wandelt der Teufel allnächtlich mit einer dicken Kette von Pastorsmühlen, einer Wiese, nach Pastorswinkeln. Zuweilen sitzt er, einen dreieckigen Hut auf dem Kopfe, hinter einem Baum.
1067. Wenn dat ręgn't vör de Miß, Ręgn't de ganze Woch gewiß. Küster Schwartz in Bellin.
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