6 Sie saugt mit Gier verrätrisches Getränke Unabgesetzt, vom ersten Zug verführt; Sie fühlt sich wohl, und längst sind die Gelenke Der zarten Beinchen schon paralysiert, Nicht mehr gewandt, die Flügelchen zu putzen, Nicht mehr geschickt, das Köpfchen ...
Dämon Im Fieber flammt die Stirn, und stechend fährt Durch ... ... aus dem Staube nach den Sternen faßt. An seinem Herzen frißt des Geiers Gier, Er will zu Gott und bleibt geknechtet hier In schreckensnächtiger, namenloser ...
Auf Wacht Die Länder brennen ... Wer hat Brand entfacht? Gier, Haß, Verkennen? Blut will's noch kosten. Posten, Halt fest, halt fest auf treuer Wacht! Durch Höhn und Gründe Morgengraun erwacht. Wer ...
Verhalten Meine Augen schwingen in deinen Brüsten Dein Haupt beugt ... ... Drauf! Der Atem schämigt hemmend Das Gewoge. Mich krallt die Gier Und herbe Dünste bluten In seinen Ketten Rüttelt Der Verstand ...
Maria Ich war in deinen Kreis getreten, Weib, Und meine ... ... zu dir – Und meine Glut warf mich in deinen Staub – Und meine Gier brach meines Stolzes Knie – Und meine Brandung rang empört um dich – ...
Lokomotive Da liegt das zwanzigmeterlange Tier, Die Dampfmaschine, Auf blankgeschliffener Schiene Voll heißer Wut und sprungbereiter Gier – Da lauert, liegt das langgestreckte Eisen-Biest – Sieh da: wie Oel- und Wasserschweiß Wie Lebensblut, gefährlich heiß Ihm aus den ...
Abschied Das Leben ist voll Gier und Streit, – Hüte dich, kleines Vöglein! – Viel große Schnäbel stehen weit Und böse offen und heiß bereit, Dich zu zerreißen. Dein Herzchen schwillt, dein Kehlchen klingt, – Hüte ...
Siebente Szene Die Vorigen. Arratos und Artemidor ein halbwüchsiger Jüngling ... ... stehn bereit. PHILARETE. Noch nicht! Noch nicht! Laß mich in Gier die Augenblicke trinken. Will ich doch nichts! Ich will nur ... Sieh ...
Liebesantrag Laß uns mit dem Feuer spielen, Mit dem tollen ... ... Schlangen, Schakal und Hyänen, Die den Leichnam noch beläst'gen Mit den gier'gen Schneidezähnen. Laß uns das Getier versammeln, Laß es stacheln ...
Drei Feinde Wo berg' ich, Herr, die Schätze Deiner Gnade, Auf daß nicht gier'ge Feinde sie mir rauben? Wie schwach und brechlich ist die arme Lade, Darin sie ruh'n; kann sicher ich sie glauben? Der ...
Herbstbacchanal Die stolze Fülle verstümmelt, gebrochen. Die reiche Erde verknöchert, bestaubt. Fäule kommt auf trägem Leib gekrochen Und reckt voll Gier das graue Moderhaupt. Doch trotzig sträuben sich die zähen Pulse, ...
Hybris Ihr Herrn der Welt, preist nicht zu laut ... ... Werk eurer raffenden Fäuste. Noch ist das Blutgefäll nicht gestaut, das eure Gier entschleußte; das ihr aus dem Leibe des Volkes speist, bereit, ...
Der Schatten eines Toten ... Der Schatten eines Toten fiel auf ... ... Und die noch malen wollte ihren Krampf. Und uns durchzitterte die böse Gier, Nachzuempfinden dieses Toten Graun, Als könnten wir durch sein gebrochnes Aug ...
Napoleon im Kreml Er nickt mit seinem großen Haupt Am ... ... Geist, Der seines Purpurs Spange löst. Der Dämon schreit mit wilder Gier: »Mich lüstet nach dem roten Kleid! In ungezählter Menschen Blut ...
DIE TOTE STADT Die weite bucht erfüllt der neue hafen ... ... ein mond Von glitzernden und rauhen häuserwänden · Endlosen strassen drin mit gleicher gier Die menge tages feilscht und abends tollt. Nur hohn und mitleid ...
Das Bahrrecht »Nun geht, Graf Otto! Zum drittenmal Erduldetet ... ... Reinigt Euch ganz vom Verdacht, Als hättet den Ohm Ihr umgebracht Aus Gier nach Schätzen und Landen! Drei Stunden harret mit festem Mut Allein ...
3 »Was wissen Sie Neues zu melden, Herr Girke?« fragte ... ... und der Geheimrat sah auch in diesem Gesicht die ihm so wohlbekannte und so verächtliche Gier nach Macht, Besitz und Erfolg, diese vor nichts, vor keiner Erniedrigung und ...
DAS ZEITGEDICHT Ihr meiner zeit genossen kanntet schon Bemasset schon und schaltet mich – ihr fehltet. Als ihr in lärm und wüster gier des lebens Mit plumpem tritt und rohem finger ranntet: Da galt ich ...
Glückliche Fahrt Wünsche sich mit Wünschen schlagen, Und die Gier wird nie gestillt. Wer ist in dem wüsten Jagen Da der Jäger, wer das Wild? Selig, wer es fromm mag wagen, Durch das Treiben dumpf und wild In ...
[O schweig nur Herz! Die rächende Sibille] O schweig nur Herz! Die rächende Sibille Die über deiner Zukunft, Wehe! kreischt, Den gier'gen Geier, der dich lang zerfleischt, Bannt ein gottselig Kind, und deckt ...
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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