Antiquitäten Etruskervasen, Urnen, Opferschalen, Amphoren, schön bemalt, mit mächt'gem Bauch, Pompejis Lämpchen, noch geschwärzt vom Rauch, Und Ring' und Münzen, Spangen und Sandalen – Was nur verschonten Goten und Vandalen, Damit wir lernten alter Zeiten Brauch ...
Conquistadores Zwei edle Spanier halten Wacht Und einer spricht zum andern: »Señor, mir deucht, der Teufel lacht, Wie wir ins Leere wandern! Das Segel bauscht, es rauscht der Kiel, Noch keines Strandes Boten – Die Hölle ...
Äquinoktium 1867. Allgewaltig aus Nordosten Braust der Märzwind über Land, Und es bebt in ihren Pfosten Meines Hauses Giebelwand. Durch die Schlöte mit Gewimmer Fegt der losgelaßne Hauch, Trüb verzuckt des Herdes Schimmer, Und die ...
[Ein neuer Donquixotte, zieht er dahin] Ein neuer Donquixotte, zieht er dahin, Auf seinem Haupt den Helm des Ma[m]brin, Zu ändern die fertige, wirkliche Welt Nach seinen Träumen und Fühlen, Nur daß jener die Mühlen für ...
»Sunt animae rerum« Thomas von Aquino Ein gutes Wort mußt du im Herzen tragen, Und seinen Wert enthüllt dir eine Stunde: Stets dringt dein Aug nicht nach des Meeres Grunde, An trüben tiefer als an hellen Tagen. Zuweilen ...
Petrarcha, Est aliquid bene qui meminit Zwar das Gedächtnis ist ein Schatz von grossem Werth/ Doch wär es offtermahls viel besser nichts gedencken/ Als mit Erinnerung deß/ was uns widerfährt/ Sich täglich sonder Noth und Frucht auffs neue kräncken.
In Tumulum Antiquitate generis, virtute bellicâ nobilissimi, maximèque strenui viri, Domini Melchioris von Creutz, Hæreditarii in Froburg, Dantiscipiè placidèque anno 1628. defuncti tumulati: Debita, quem patriæ pietas, memor atque parentum Nobilium decoris pectus ad arma vocat: Atropos ...
62. Auff Coquinum Freunde nicht von gutem Sinn, Freunde nur von gutem Magen Darff Coquinus; dann er kan sonsten nichts, als auff nur tragen.
... . Se crede inobservata de el Qui ben la vide e no necesita Indiferentes modos disimular. ... ... Basiando velozmente suos capellos. El furioso: ›Qui te clamaba mulier? Se io te volo io te cercaró.‹ ... ... dicerá. Pena eterna! Durante que me torquo en dolores Vole ella conquistarme facilmente. De mea ira de afligerse finge ...
Februar Schneeflöckchen flattern in der Luft, Schneeglöckchen dir am Busen, Mein Herz durchquillt ein Weiheduft, Die Quintessenz der Musen; Mit Sang, Geschrei und Schellenklang Zieht Mummenschanz die Stadt ...
Kettenlied Bey Gelegenheit der von dem Hochw. Grossmeister von B*n erfundenen Art, die edlen Metalle anzuquicken. Wien im May 1785. Umschlingt mit dem Bande der Liebe Den Vater der Eintracht! Vom Triebe Des Dankes sey jeder ...
Der Frühling Zu begierig, unsre stille Hütten, Unser Tibur wieder zu besuchen, Schlich sich, Aquilo zum Troze, heimlich Unser Thal herein, ein Söhnchen Zephirs. Durch sein Sorgen überzog die Thäler Bald ein Teppichwerk von blauen Veilgen, ...
Auf einen Giftbecher »Dir war noch nie so froh und leicht ... ... freundlich verdämmernd von dir weicht, und dir aus meinem kühlen Wein aufquillt des Todes Sicherheit von nun an bis in Ewigkeit.«
Ferdinand Lassalle Ein Gedenkblatt 1864† / 1889 / 1914 Exoriare aliquis nostris ex ossibus ultor! Er ist nicht tot, der heute ruft. Er lebt. Der Wagemut, der unsre Brust durchbebt, Der Stolz der Arbeit, unsrer Eintracht ...
... Attila. Ich fürchte es nicht, noch Aquilegias Wehren, Denn seines Falles Stunde ist nun da, So spricht die ... ... (Herrichs Palast in Cabilonum.) Herrich. Hildgund. Walther von Aquitanien. Herrich. Des Unglücks harten ...
Sehnsucht Dies wird die letzte Trän nicht sein, Die glühend Herz aufquillet, Das mit unsäglich neuer Pein Sich schmerzvermehrend stillet. O laß doch immer hier und dort Mich ewig Liebe fühlen, Und möcht der Schmerz auch also fort ...
Auf einem Schreibtisch Auf einem Schreibtisch, / neben einem grünverhangenen Fenster, durch das die Sonne scheint, / zwischen zwei Büsten aus Bisquitporzellan, rechts »die Kunst«, links »die Wissenschaft«, / liegen in einem marmorirten ...
... quæ paßim gerit amplus Orbis, Quicquid est, flectit sapiente nutu Arbiter ævi. Tu quòd, ante annos solidos, leporem Patriæ linguæ vigilanti anhelas Adsequi nisu; mihi crede, Fata cœlica subsunt. Quæ ...
Lenzfahrt Am Himmel wächst der Sonne Glut, Aufquillt der See, das Eis zersprang, Das erste Segel teilt die Flut, Mir schwillt das Herz wie Segeldrang. Zu wandern ist das Herz verdammt, Das seinen Jugendtag versäumt, Sobald ...
Bedenklich Soll ich von Smaragden reden, ... ... daß man schweigt. Also sag ich, daß die Farbe Grün und augerquicklich sei! Sage nicht, daß Schmerz und Narbe Zu befürchten nah ... ... Warum übst du solche Macht! »So gefährlich ist dein Wesen Als erquicklich der Smaragd.«
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.
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