Anonyme Gedichte aus Neukirch's Anthologie
Andacht-Lied U i Göttliche Beystand in seinem Stand Nach der Singweise: Sag, was ist alle Welt, usw. 1. Sag, was ist diese Welt? Ein Schau- und Spielgezelt. Darinn tritt ab und auf Der Menschen Lebenslauff ...
U u Uhu Der Uhu sieht gar ernsthaft aus, als hätt er hoch studiert, Geht nicht aus seiner Höl heraus, bis Nacht und finster wird, All Dunkelheit ist ihm ganz hell, doch sieht er nichts bei Tag, Drum ist er auch ...
R r Rabe Der Rab thut täglich singen, sein groben rauhen Baß. Heut will ihm nichts gelingen, drum singt er cras, cras, cras, 1 Wer alles schiebt auf morgen, und nichts gerichtet heut, Der muß stets seyn in Sorgen, ...
Z z Zeisig Komm her du schönes Zeiselein, komm fliege her behend, Sing, spring auf grünem Reiselein, und mach dem Lied ein End, Lob Gott den Herren mein und dein, thu fröhlich singen ihm, Ihn preisen alle Vögelein mit ...
G g Gimpel Ein rother, dir gar wohl bekannt, ist schön, doch singt nicht viel, Er kömmt aus deinem Vaterland, heißt Gimpel in der Still, All thun sich seiner schämen, weil er ein Gimpel ist, Thu du ihn zu dir ...
E e Emmeriz Der Emmeriz bis zum Abend spat, singt übel, übel hin, Er sagt, wenns Feld nur Aehren hat, ich auch ein Schnitter bin, Im Feld thut er sich nähren, bleibt Tag und Nacht darauf, Was Gott ihm thut ...
S s Schwalbe Schwäzzerlein wie schwätzst so toll, und plauderst hin und her, Früh hast du Kisten und Kasten voll, Abends ist alles le le leer, Zu morgen eh die Sonn aufsteht, erzählst du deinen Traum, Und Abends wenn sie niedergeht, ...
W w Wiedhopf Der Wiedhopf ist sehr wohlgeziert, doch hat er keine Stimm, Sein Krönlein er stets mit sich führt, steckt doch nichts hinter ihm, Wie mancher hat viel Kleider, als wäre er ein Graf, Sein Vater ist ein Schneider, sein ...
K k Königlein. (Zaunkönig) Das winzigkleine Königlein, wie macht es sich so groß, Wie zwitzerts mit seim Stimmelein, und ist so schlau und los', Wie lieblich thut es singen nach Wunsch und nach Begehr, Wie lustig thut es springen, wie ...
Buchempfehlung
Dem Mönch Medardus ist ein Elixier des Teufels als Reliquie anvertraut worden. Als er davon trinkt wird aus dem löblichen Mönch ein leidenschaftlicher Abenteurer, der in verzehrendem Begehren sein Gelübde bricht und schließlich einem wahnsinnigen Mönch begegnet, in dem er seinen Doppelgänger erkennt. E.T.A. Hoffmann hat seinen ersten Roman konzeptionell an den Schauerroman »The Monk« von Matthew Lewis angelehnt, erhebt sich aber mit seiner schwarzen Romantik deutlich über die Niederungen reiner Unterhaltungsliteratur.
248 Seiten, 9.80 Euro