A. VERWEY Der dichter · will er tag für tag sich sagen Wo wahr und falsch von rechts nach links sich jagen Muss dafür jahrlang schweigend busse tragen. Die besten genossen – Ihr spracht unumwunden: Ich hab sie gefunden ... ...
Antwort (i.A.) »Sehr geehrter Herr! Gestatten Sie der Gattin meines Gatten seine Antwort mitzuteilen. Er beglückwünscht sich zu solchen Äußerungen, die gleich Dolchen seiner Werke Brust durchwühlen. Doch er ist zurzeit verhindert. Nämlich ...
Omni Eruditione & Virtute Eminentissimo Domino M. Petro Crugero Mathematico Dantiscano, per Orbem celeberrimo. cum ei accomodata Epitaphia restituerem. Nembt wieder jtzund an/ was Ihr mir habt vortrawet/ (Ihr Wonhauß trewer Gunst/ Ihr Richtschnur aller Zeit/ Der Ihr ...
[Das Bild des Mann's in nackter Jugendkraft] Das Bild ... ... bewegt so edel, Wohl ist's ein Anblick, der Bewundrung schafft; Drum Licht herbei! Und merke dir's, o Schädel! Jedoch ein Weib, ein unverhülltes Weib – ...
[Beten wollt ihr! Seid ihr's wert?] Beten wollt ... ... s wert? Daß man euch im Himmel hört? Ob man's wert ist oder nicht, Allerleuchtend ist ... ... Licht! Allbegnadend Gottes Art, Beter, um's Gebet euch schart. –
In Reverendi Clariss. Doctissimiq; Domini M. Pauli Gryphii Ecclesiæ Eleuteropolitanæ Pastoris Vigilantiss. Fratris onorandiss. Exilium falsò absenti nunciatũ Der Eyvers voll von Gott stets Tag vnd Nacht gelehret; Dehn Christus selbst erleucht; den Gottes Geist regirt/ Der Christi Schäfflin ...
À la Gabriel Max O laß mich, laß mich, Du blasse Dirne, Du so ... ... Sinne Ewig rege Dämonen ... Ich kann dich nicht retten ... O fluche nicht dem Unseligen! Auch ich bin gebannt In sternlose ...
O bitt' euch, liebe Vögelein Liebessingsang, Trinkgejuchze, ... ... Läppische Poeterei! Nicht dies Nachtigallgeschluchze O, nur einen Adlerschrei! O, nur einen vollen, wahren Ton aus tiefster Brust, davor ... ... wie im Bauer Blöde Dompfaffmelodei: Holde Wehmut, süße Trauer, O, nur einen Adlerschrei!
Manch Tag, der ist wie's Leben lang Manch Tag, der ist wie's Leben lang, Wenn's Schätzlein fehlt. Taumelst wie ein Falter den Weg entlang, ... ... Bald bist du tot, weißt's ganz bestimmt, Wenn niemand dir die Sehnsucht nimmt.
Non veder non sentir m'e gran ventura ... Geschlossenen Auges laß mich gehn, mein Schicksal, bis der Tag vorüber, der trüb und trüber sich umzieht. Nicht sehn, nicht hören! Wie die Maske sieht aus ...
Und weil ich's keinem Menschen sag' Kam mit der Sonn' am Spätmittag ... ... ich dorten pflag, Ich nicht laut zu gestehen wag, Und weil ich's keinem Menschen sag', Bringt's hoffentlich die Sonn' zu Tag.
[O dass ich dich noch lieben kann] O dass ... ... froh, so weit! O dass ich dich noch lieben darf, läutert mein Herz für alle ... ... frecher Knabenhand Blüthen dem eignen Lenz geraubt ... O dass ich dich noch lieben kann, macht mir das Herz ...
Das bethränte Breßlau bey Hr. C. von H. Beerdigung Budorgis sazte sich, weil, was Sie vor gezieret ... ... eingeflöst. Ach Tugend! sol dein Haus, dein Tempel izt verwesen? O Zufall! der ein Schwerd durch meine Brüste stöst. Pflegt das Verhängnis denn ...
An la Rochefoucauld's Schatten Einst verjüngte mein Alter, durchrann, wie der tränkende Bach rint Durch die Wiese, mein Herz, machte den Heiteren froh, War mir Wonne, zauberte mich in Segensgefilde, Wo die Pflugschaar nur blinkte, kein furchendes Schwert; ...
Reverẽdo Clariss. Doctissimoq; Domino M. Michaeli Edero Ecclesiæ Wschovens. Pastori vigilantiss. Parenti de se bene meritiss. In dieser letzten Zeit/ da Trew vnd Lieb erkalten/ Da all Auffrichtigkeit schier gãtz vnd gar verschwind/ Da man vom Christenthumb ...
[Wie's der armen Henne] Wie's der armen Henne Mag zu Muthe sein, Wenn sie sich betrogen Sieht mit Entenbrut; Ob die Mutter renne Um die Flut mit Schrein, Ihre Kinder wogen Weiter auf der ...
[Merkt, o güt'ge Freunde meines Klanges] Merkt, o güt'ge Freunde meines Klanges, Wenn des Liedes Traum Sturmschwingen regt, Daß ein Schwanensang hier hohen Ranges Adlerflügel-Klang zur Sonne trägt. Ludwigs Weise, Ziel des Lobgesanges, ...
O weh uns armen Gänsen! Wann wird es, wann wird ... ... rauschet das Bächlein doch wieder in's Thal? Wann können wir Gänse spazieren im Frei'n, Im ... ... und fragen: wann wird es doch thau'n? Wenn's lange noch bleibet so eisig und kalt, ...
O sei gesegnet Du bist nicht falsch, wie alle ... ... weht Gotteshauch, ein Geist des Lichts, – o sei gesegnet! O sei gesegnet tausendmal für deines Sinnes edle ... ... voll Glut und Wahrheit. O sei gesegnet, daß du mir geoffenbart dein tiefstes Wesen, – ...
O Hochzeit, o Hochzeitstrieb! O Hochzeit, o Hochzeitstrieb! Warum peinigst du mich so? O warum stachelst du mich nur Für den flüchtigen Genuß? Warum bleibst du nicht länger? Gehst schon vorüber? Ist es, weil du mich ...
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1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
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